Guten Morgen, du siehst aber heute müde aus. Diesen Satz hat wohl jeder irgendwann schon mal gehört. Egal ob von Kolleginnen und Kollegen, Freunden und Bekannten, der Partnerin oder dem Partner.
Gestern Abend wieder zu lange vorm Fernseher gesessen? Eine Folge kann ich noch schauen. Dann trinke ich halt morgen einen Kaffee mehr. Ich bin halt kein Frühaufsteher-Typ. Mein Kind ist heute Nacht wieder vier Mal wach geworden. Das ist nur das Mittagstief. Ich habe gerade viel zu tun, ist ein bisschen stressig momentan. Diese Liste lässt sich beliebig verlängern. Mal ehrlich. Es gibt tausend gute Gründe, müde zu sein und wahrscheinlich ist jeder von uns auch morgens oder eben auch mitten am Tag schon mal müde gewesen.

Was ist aber in so einer Situation zu tun? Bei Müdigkeit einfach früher ins Bett gehen? Das ist so auch nicht korrekt. Dazu muss man wissen, dass Müdigkeit und schläfrig sein nicht dasselbe sind. Umso wichtiger ist es, den Unterschied zwischen "Schläfrigkeit" und "Müdigkeit" zu kennen: Wer "müde" ist, ist körperlich oder geistig erschöpft und es liegt ein Energiemangel vor – etwa durch Schlafmangel, eine Erkrankung oder eine Schwangerschaft. "Schläfrig" meint hingegen eine Einschlafneigung, meist hervorgerufen durch zu wenig Schlaf.

Oft ist unsere Müdigkeit also ein Zeichen einer Schlafstörung. Selbst wenn wir zeitlich genug geschlafen haben kann es passieren, dass wir uns am nächsten Tag nicht erholt fühlen. Das liegt oft daran, dass wir zu wenig Tiefschlafphasen bekommen, die zum Beispiel durch einen hohen Stresshormonspiegel negativ beeinflusst werden. Gerade im Tiefschlaf findet aber die intensivste Erholung für Körper und Psyche statt. Zudem ist Sie bedeutsam für wichtige Prozesse des Immunsystems.

In den letzten Jahren schlafen wir in Deutschland offenbar immer schlechter. Die Zahl der ärztlich diagnostizierten Schlafstörungen (Insomnie) stieg beispielsweise zwischen 2006 und 2017 um 63 Prozent. Studien zufolge fühlen sich derzeit 80 Prozent der Arbeitnehmer von Schlafstörungen betroffen. Das bedeutet für Unternehmen, dass fast die Hälfte der Erwerbstätigen bei der Arbeit Müde ist. Diese Müdigkeit wird von Außenstehenden auch gerne mal als Unlust oder sogar Schwäche wahrgenommen. Bei Müdigkeit handelt es sich eben generell um ein Alltagsphänomen. Und genau deswegen existiert hier die Gefahr der Verharmlosung. Ab einem bestimmten Punkt ist Müdigkeit nämlich nicht mehr akut beziehungsweise normal und sondern läuft Gefahr, anhaltend oder chronisch zu werden. Zudem gibt es auch andere Krankheiten, die Müdigkeit hervorrufen können.

Mal mal ein Daumenkino! Denn Kritzeln macht schlau und entspannt die Augen im Homeschooling. Spannende Fakten zum Daumenkino und viele gute Tipps für deine Homeschooling-Fitness gibt’s hier in unserem Blog.

Stundenlang auf den Bildschirm starren: Viele von euch können seit einigen Monaten ein Lied davon singen. Kein Wunder, dass da die Gedanken schon mal abschweifen … und warum auch nicht? Kritzel doch mal auf einem Blatt nebenher, während du zum Beispiel Englischvokabeln paukst.

Kritzeln, auch doodeln genannt, entspannt und hilft euch tatsächlich bei der Konzentration. Das Kritzeln aktiviert die fürs Kreative zuständige rechte Gehirnhälfte. Gemeinsam können beide Gehirnhälften langweilige Informationen viel besser verarbeiten. Was nicht heißen soll, dass Englisch langweilig wäre – nur dass du dir vielleicht die Vokabeln so besser merken kannst!

Ein Daumenkino ist eine andere witzige Idee zum nebenher Kritzeln. Ein paar gleich große Zettel und ein Bild, das sich von Blatt zu Blatt ein klein wenig verändert – da lässt sich schon eine Menge draus machen. Tackere oder kleb die Zettel am linken Rand zusammen und blättere sie dann mit dem rechten Daumen schnell hintereinander ab. Keine Idee fürs Motiv? Unser Oli ist ein super Daumenkinostar!

Auch das wichtige und oft vernachlässigte Thema Sekunden- oder Mikroschlaf wird betrachtet. Mittlerweile ist jeder vierte tödliche Verkehrsunfall auf deutschen Autobahnen auf Sekundenschlaf zurückzuführen. Schläfrigkeit ist dabei genauso ernst zu nehmen wie Alkohol am Steuer. 17 Stunden ohne Schlaf wirken auf den Körper wie 0,5 und 24 Stunden ohne Schlaf sogar wie 1,0 Promille. Müdigkeit hat auf die Fahrtauglichkeit also tatsächlich ähnliche Auswirkungen wie Alkohol. Denn ähnlich wie alkoholisierte Fahrer, haben übermüdete Fahrer Probleme, sich zu konzentrieren, reagieren langsamer und überschätzen ihre Fahrfähigkeiten. Und trotzdem fahren wir mal gerne fünf oder sogar sechs Stunden ohne nennenswerte Pausen durch. Gerade wenn es in den Urlaub geht. Man will ja schließlich pünktlich am Urlaubsdomizil ankommen, um noch was vom ersten Urlaubstag zu haben.

Müdigkeit scheint also nicht immer nur ein normales Alltagsphänomen zu sein, sondern kann deutlich mehr Ursachen haben als so mancher sich vielleicht eingestehen will. Wir sollten also darauf achten, dass wir unserem Körper ermöglichen, den für uns so wichtigen Schlaf genießen zu können und uns zudem präventiv gegen Müdigkeit im Alltag schützen. Letzteres gelingt zum Beispiel mit aktivierenden und zugleich entspannenden Übungen. Und vielleicht hören wir dann in Zukunft von der Kollegin oder dem Kollegen wieder: Guten Morgen. Du siehst aber heute richtig frisch und ausgeschlafen aus!

Der Blogbeitrag wurde zur Verfügung gestellt von Team Gesundheit.