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Ein Leben mit dem Ball
Nicht jedem bergischen Jung ist es beschieden, Weltmeis- Daniel Grebe macht einen zufriedenen Eindruck. Er hat es
ter zu werden. Daniel Grebe ist Profußballer in der Regi- bis zum bezahlten Fußball geschaˆt. Das gelingt nicht jedem.
onalliga für den WSV und durchaus zufrieden. Er durchlief Mit 30 Jahren kann er auf eine ordentliche Karriere schauen,
verschiedene Jugendmannschaften des DFB. Dort kickte er auch wenn er es nicht nach ganz oben geschaˆt hat. Dass
zusammen mit den späteren Weltmeistern Sami Khedira er noch mal mit Özil und Khedira kickt, hält er somit selbst
und Kevin-Prince Boateng. Beim FC Köln schaˆte er es dann auch für sehr unwahrscheinlich. Er ist Realist. Auch was sein
leider nicht bis nach ganz oben in die Bundesliga. Auch momentanes Leben angeht. Mit seiner parallelen Ausbildung
wenn er mal zum Kader gehörte. Um zu spielen, ging er dann und dem Fußballerberuf ist das sehr stressig und nicht so
zu Germania Windeck, wo er im DFB-Pokal sowohl gegen einfach, alles unter einen Hut zu bekommen. Er muss auf
den FC Schalke 04 als auch gegen den FC Bayern München vieles verzichten. Aber Jammern ist nicht sein Ding: „Es gibt
auf der ganz großen Bühne ran durfte. So wie der WSV zu immer Schlimmeres im Leben.“
seinen glorreichsten Zeiten. Wie die damalige Legende Gün-
ter Pröpper Ende der Sechziger wechselte er zum 1. Januar Er lebt sein Sportlerleben diszipliniert und motiviert, trotz
2016 von Rot-Weiß Essen und der Hafenstraße ins Stadion des Wissens, dass es auch nicht mehr ewig auf dem Fuß-
am Zoo. Anders als bei Torjäger Pröpper ist Grebes Arbeits- ballrasen als Aktiver weitergehen wird. Auch das ist eine
platz aber im zentralen Mittelfeld. In Wuppertal hat er noch Leistung. Jedes Spiel will schließlich im besten Falle ge-
einen Vertrag bis zum Sommer 2018. Über eine Verlängerung wonnen sein und die Gegner schenken einem auch in der
wird zu verhandeln sein. Von Daniel Grebe aus kann es noch Regionalliga rein gar nichts. Und zwölf Jahre kickt der Junge
weitergehen. Er steht hier fast immer und gerne auf dem vom Ölberg jetzt schon im bezahlten Fußball mit.
Platz. In Wuppertal könnte sich der fußballerische Kreis also
durchaus schließen. Bei Borussia Wuppertal ng er nämlich Es ist unglaublich, dass er jetzt auch schon als Personal
PORTRÄT DANIEL GREBE an, seine Stollenschuhe zu schnüren. Coach aktiv ist. Er hat eine EMS-Trainerlizenz für das Elek-
trostimulationstraining gemacht. In zwei Jahren hoˆt er,
Der Kicker vom Ölberg Fußball ist heute sein Beruf. Und der bedeutet intensive mit der Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann fertig
zu sein. Die schulischen Noten würden eine Verkürzung der
Arbeit. Auch wenn er in der Regionalliga kickt. Denn jeden
Lernzeit möglich machen, aber da ist ja noch der Fußball
Tag geht es zum Training und am Wochenende wird gespielt.
Daneben gibt es auch noch die Ausbildung zum Sport- und und der Wuppertaler Sportverein. Und wie schwierig das
Fitnesskaufmann zu bestehen. Denn irgendwann ist Schluss für Daniel Grebe ist, alles unter einen Hut zu bekommen,
mit dem bezahlten Fußball und das Danach ist eine neue He- sprechen die für diesen Artikel unternommenen Versuche,
Daniel Grebe, Profußballer beim WSV, kickte schon zusammen mit den späteren Weltmeistern rausforderung. Denn anders als bei Dembélé oder Neymar ist mit Daniel Grebe in Kontakt zu kommen. Meistens klappt
Sami Khedira und Kevin-Prince Boateng. Im DFB-Pokal sowohl gegen den FC Schalke 04 als auch der Marktwert in der vierten Liga im unteren sechsstelligen das nur abends spät, wenn die Tochter im Bett ist. Dass sich
gegen den FC Bayern München durfte er auf der ganz großen Bühne ran. Zum 1. Januar 2016 wech- Bereich und nicht bei den Phantastilliarden, die im interna- dann doch noch am Nachmittag spontan ein Zeitfenster
auftat, war Glück.
tionalen Fußball ganz oben mittlerweile aufgerufen werden.
selte er von Rot-Weiß Essen und der Hafenstraße ins Stadion am Zoo. In Wuppertal könnte sich der So geht Daniel Grebe um halb sieben morgens aus dem Haus
fußballerische Kreis auch durchaus schließen. Denn bei Borussia Wuppertal ng alles an. und kann froh sein, wenn er am Abend um halb neun wieder Übrigens ist ein Profußballer auch krankenversichert. Daniel
TEXT Andreas Schäfer FOTO kopczynski.de zurück ist. Eine kleine Tochter hat der Fußballer auch noch, Grebe hat sich auch hierbei für die Heimat entschieden. Er ist
von der der Papi hin und wieder ebenso gefordert ist wie Mitglied der ¢£¤¥¦§¨©£ª. ■
am Ball und mit der er dann auch mal zum Kinderarzt muss.
Was Väter eben so müssen.

Er ist glücklich, nach seinen acht Kölner Jahren wieder
in Wuppertal zu sein. Hier hat er seine Familie und seine
Freunde. Und die Fans sind auch nah. Da ist der Daniel dann
dabei und übergibt einem Fan auch mal seine Dauerkarte
persönlich. Irgendwie ist er mit dem Fan auch noch ver-
wandt.

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