Die Großbuchstaben stehen für die Stichpunkte „Aufgaben“, „Länge“, „Pufferzeiten“, „Entscheidungen“, „Nachkontrolle“. Notiere alle Aufgaben. Schätze die Länge ein. Benötigst du 10 Minuten? 30 Minuten? Einen ganzen Arbeitstag? Vielleicht auch länger? Plane Pufferzeit ein. Denn man schafft eine Aufgabe selten in der geschätzten Zeit. Viertens: Entscheide, welche Aufgabe du zuerst angehen möchtest. Setze Prioritäten. Hier wiederum kannst du dir Anregungen von der Eisenhower-Methode holen: Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit sortieren, an Kollegen abgeben oder streichen. Im letzten Schritt: Kontrolliere nachher, ob deine Planung funktioniert hat. Hast du zum Beispiel genug Pufferzeit eingeplant? Falls nicht: Beim nächsten Mal mehr Zeit berücksichtigen.
Eine vereinfachte Strategie, die vielen hilft: Du sortierst Aufgaben nach A (= wichtig), B (weniger wichtig) und C (= nicht wichtig).
Welche Tipps helfen außerdem?
- Plane am Ende eines Arbeitstags deine Aufgaben!
Oft beginnt der Arbeitstag mit Besprechungen und Terminen. In dem Fall rät Ronja Gleim, am Ende des Arbeitstags die Aufgaben aufzuschreiben, einzuteilen und zu strukturieren. „Fahre den Computer runter und reflektiere den Tag. Hat meine Aufgaben-Planung gepasst? Oder hatte ich zeitlichen Druck? Nimm die Erkenntnisse in deine Planung für den nächsten Tag auf.“
- Setze dich beim Planen nicht unter Druck!
Falls du für das Einteilen deiner Aufgaben anfangs viel Zeit benötigst: Das ist normal. Gewinnst du Routine, wird dir das Kategorisieren leichter fallen. „Es geschieht mit der Zeit automatisch in deinem Kopf. Das ist das Ziel: dass dein Selbstmanagement in deinen Alltag übergeht.“
- Aufgaben-Liste oder Ablagefach?
Die einen arbeiten mit einer Liste. Andere nutzen Ablagefächer, die sie mit Kategorie A, B und C beschriften und mit Aufgaben füllen. Es gibt Apps, die deinen Arbeitsalltag erleichtern. Probiere aus, welches Sortiersystem am besten für dich funktioniert.
„Es ist sehr wichtig, dass du Pausen nimmst“, sagt Ronja Gleim. Mach nach 25 Minuten Arbeit 5 Minuten Pause und stelle dir hierfür einen Wecker. Du tust dir damit nicht nur selbst etwas Gutes. Du arbeitest nach Pausen auch effektiver und effizienter. „Laut Paretoprinzip erzielen wir in 20 Prozent unserer Arbeitszeit 80 Prozent unserer Ergebnisse. Umgekehrt heißt das: Wir glauben, dass wir viel schaffen, wenn wir permanent arbeiten. Aber das stimmt nicht.“ Stehe zwischendurch auf. Gehe ein paar Schritte. Atme durch. Lüfte dein Büro. Prüfe, wie oft du Pause gemacht hast: Lege für jede Pause eine Kaffeebohne, eine Murmel oder einen anderen kleinen Gegenstand in ein Glas. Zähle nach deinem Arbeitstag die Bohnen. Mach dir bewusst: Waren das ausreichend Pausen?
- Trainiere, nein zu sagen!
Nimm dir anfangs vor, einmal in der Woche nein zu sagen. Lehne Aufgaben ab, die weder wichtig noch dringlich sind. Es können Kleinigkeiten sein. Zu einem guten Selbstmanagement gehört es, auch mal Aufgaben abzulehnen. Mach dir vorab über deine Formulierung Gedanken. Lege dir einen Satz parat. Zum Beispiel. „Ich unterstütze dich gerne, aber leider passt das gerade nicht.“
Was tun, wenn ich mich zu gestresst fühle, um diese Tipps umzusetzen?
Ronja Gleim: „Es gibt viele gestresste Menschen, die Planungsmethoden ablehnen, weil sie sagen: Ich verliere durch das Planen Zeit. In dem Moment stimmt das ja auch. Aber sie vergessen, dass sie mit dem Strukturieren des Arbeitstags – Verschieben weniger dringlicher Aufgaben, Abgeben von Arbeiten – wiederum Zeit gewinnen. Vor allem handeln sie verantwortungsvoll. Denn sie fördern ihre eigene Gesundheit.“