Elternratgeber

über Medien und Gaming

Gaming als Hobby

Kinder und Jugendliche spielen am PC, am Handy oder an der Konsole. Die Geräte sind in der heutigen Zeit allgegenwärtig und werden immer früher genutzt. Eltern sehen häufig die eigenen Kinder im eher drinnen als draußen spielen. Dabei unterstützen wir bei einigen Fragen:

  • Wie viel Zeit mit den Medien ist ungesund?
  • Welche Möglichkeiten gibt es um den Umgang mit Medien zu sensibilisieren?
  • Welche Vorteile und Nachteile gibt es, wenn mein Kind Videospiele („Gewaltspiele“) spielt oder Medien konsumiert?
  • Wie viel Spielen ist zu viel? Ist mein Kind bereits süchtig?

Gaming ist für Kinder und Jugendliche ein ganz normales Hobby. Wie mit vielen Hobbys, die auch mal intensiver ausgeführt werden, gehen unterschiedliche Vor- und Nachteile einher. Wichtig ist ein passendes und gesundes Maß zu halten.

 

Das digitale Spielen wird für Kinder und Jugendliche immer wichtiger. Die KIM und JIM Studie aus dem Jahr 2020 hat erhoben, dass 60 % der 6- bis 13-Jährigen regelmäßig digital spielen. Je älter das Kind wird, desto häufiger spielt es digital. Digitales Spielen hat sich als relevantes Hobby für Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsenen etabliert. Diese Zielgruppen werden auch von Herstellern stärker berücksichtigt durch ein größeres Angebot an altersgerechten Spielen.

Eine gute Richtlinie, ob ein Spiel für mein Kind geeignet ist, bietet die Alterskennzeichnung durch die USK.

„Gaming ist für Kinder und Jugendliche ein ganz normales Hobby geworden.“

Für Eltern kann es schwierig zu verstehen sein, warum die eigenen Kinder so viel und intensiv digital spielen. Dabei kann helfen, wenn Eltern versuchen mehr Verständnis für das Hobby der Kinder zu entwickeln:

  • Interessieren Sie sich für die Spiele und Aktivitäten und fragen Sie aktiv nach
  • Schauen Sie Ihrem Kind beim Spielen über die Schultern
  • Stellen Sie Fragen über das Spiel um das Spielprinzip zu verstehen
  • Spielen Sie das Spiel selber einmal, vielleicht unter Anleitung ihres Kindes

Bei der Nutzung der Medien gibt es eine Orientierung für ein gesundes Maß:

  • Definieren Sie Regeln und verbindliche Spielzeiten
  • Finden Sie einen Ausgleich zum Gaming z. B. gemeinsame Zeit draußen etc.
  • Seien Sie selbst das Vorbild für Ihre Kinder z. B. nutzen Sie keine Medien beim Essen
  • Wenn das Spielen überhandnimmt helfen Beratungsstellen (Siehe: Wie viel ist zu viel?)
  • Machen Sie das Digitale Spielen bewusster: fragen Sie einmal, wie viel Zeit Ihr Kind (oder Sie selber) Medien / Spiele nutzen oder wenn das Spiel über andere Bedürfnisse gestellt wird z. B. trotz Müdigkeit oder Appetit weiterspielen

Wie viel Zeit mit Medien ist gesund?

Das digitale Spielen wird für Kinder und Jugendliche immer wichtiger. Die KIM und JIM Studie aus dem Jahr 2020 hat erhoben, dass 60% der 6- bis 13-Jährigen regelmäßig digital spielen. Je älter das Kind wird, desto häufiger spielt es digital. Digitales Spielen hat sich als relevantes Hobby für Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsenen etabliert.

Diese Zielgruppen werden auch von Herstellern stärker berücksichtigt durch ein größeres Angebot an altersgerechten Spielen. Eine gute Richtlinie, ob ein Spiel für mein Kind geeignet ist, biete die Alterskennzeichnung durch die USK.

 

Verständnis und Interesse zeigen

Für Eltern kann es schwierig zu verstehen sein, warum die eigenen Kinder so viel und intensiv digital spielen. Dabei kann helfen, wenn Eltern versuchen mehr Verständnis für das Hobby der Kinder zu entwickeln:

  • Interessieren Sie sich für die Spiele und Aktivitäten und fragen Sie aktiv nach
  • Schauen Sie Ihrem Kind beim Spielen über die Schultern
  • Stellen Sie Fragen über das Spiel um das Spielprinzip zu verstehen
  • Spielen Sie das Spiel selber einmal, vielleicht unter Anleitung ihres Kindes

Bei der Nutzung der Medien gibt es eine Orientierung für ein gesundes Maß:

  • Definieren Sie Regeln und verbindliche Spielzeiten
  • Finden Sie einen Ausgleich zum Gaming z. B. gemeinsame Zeit draußen etc.
  • Seien Sie selbst das Vorbild für Ihre Kinder z. B. nutzen Sie keine Medien beim Essen
  • Wenn das Spielen überhandnimmt helfen Beratungsstellen (Siehe: Wie viel ist zu viel?)
  • Machen Sie das Digitale Spielen bewusster: fragen Sie einmal, wie viel Zeit Ihr Kind (oder Sie selber) Medien / Spiele nutzen oder wenn das Spiel über andere Bedürfnisse gestellt wird z. B. trotz Müdigkeit oder Appetit weiterspielen

Umgang mit Medien

Neben dem Zocken ist die die generelle Nutzung von Medien ein wichtiges Thema. Gerade für jüngeren Kinder sollte besonders auf die Dauer der Mediennutzung sowie der Art geachtet werden. Die Bereiche und Themen, die für Kinder und Jugendliche interessant werden, wachsen sehr schnell aufgrund der stetig wandelnden Angebote im Internet. Anbei sind einige Hinweise und Ideen, auf die das Augenmerk gelegt werden sollte:

  • Ein Blick auf die Nutzungsdauer der konsumierenden Medien, besonders bei jüngeren Kindern, ist wichtig. Vorher abgesprochene Grenzen (maximal eine Stunde Videospielen) und die gemeinsame Sensibilisierung der Dauer hilft, das Thema zu sensibilisieren
  • Sprechen Sie über aktuelle Trends mit Ihrem Kind und ordnen Sie bei Bedarf diese Inhalte ein. Einige dieser Trends können einfache und harmlose Tänze sein, die gerne nachgemacht werden. Auf der anderen Seite gibt es auch Fälle, wo gefährliche Aktionen von Kindern nachgemacht wird. Beispielweise wurde ein Fake-Video von Personen bekannt, die Waschmittel-Pods (Eingeschweißtes Waschmittel) konsumiert haben. Dieses Video haben einige Kindern in den USA nachgemacht und wurden in ein Krankenhaus mit einer Vergiftung eingewiesen.
  • Nutzen Sie bei Bedarf (Internet)Filter sowie Kinderschutz-Mechanismen. Damit kann beispielsweise die Nutzung von Filmen auf Videostreaming-Dienstleistern nur durch ein festgelegtes Passwort entsperrt werden. Als Negativbeispiel hat sich die Netflix-Serie Squid Game gezeigt. Kinder aus einem Kinderhort spielten die gewalttätigen Szenen aus der beliebten Serie nach. Auf klicksafe.de erhalten Sie weitere Informationen zum Thema Jugendschutzfilter.

Gaming in Order vs. Gaming Disorder

Interview mit Experte Andy Franke

Was sind Lootboxen? Welche kritischen Auswirkungen haben Lootboxen auf Kinder? Was kritisiert der gemeinnützige Verein „Gaming in Order“? Wie unterstützt der Verein „Gaming in Order“ bei der Prävention von problematischem Gaming-Verhalten? Welche Hilfe steht Eltern zur Verfügung? Zu all diesen Fragen und noch mehr haben wir Andy Franke in unserem Kundenmagazin BERGISCHE INFORMIERT (02-2023) interviewt. Andy ist Mitglied des Vereinsvorstandes beim Verein "Gaming in Order".

Dieser konzentriert sich auf die Förderung von eSports, präventiv gegen die Gaming Disorder vorzugehen und aktiv bei der Integration neuer Medien in das tägliche Leben zu unterstützen.

Im Bereich der Prävention zur Gaming Disorder klären sie auf und helfen Warnsignale einer problematischen Mediennutzung zu erkennen und richtig deuten zu können. Die Gefahr einer Gaming Disorder ist zwar schon seit vielen Jahren real, jedoch ist sie erst seit wenigen Jahren in einen stärkeren Fokus von Wissenschaft und Medizin gerückt. Die Studienlagen sind daher bislang noch nicht umfassend. Im Jahr 2018 wurde die "Internet-Gaming-Disorder" offiziell als Krankheit anerkannt. Seither haben sich die Beratungs- und Behandlungsoptionen ständig weiterentwickelt. Trotz dieser Entwicklung ist die Suche nach dem richtigen Ansprechpartner doch noch schwierig.

Wie viel Gaming ist zu viel?

Ist mein Kind süchtig?

Vielleicht kennen Sie auch das Gefühl, in einem Hobby oder auf der Arbeit vollkommen in der Tätigkeit aufgehen, sodass Sie die Zeit vergessen und dort verbleiben. Wenn das häufiger vorkommt und andere Personen sie dabei zusehen, kann schnell der Eindruck entstehen, dass Sie süchtig nach dem sind, was gemacht wird. Ähnliche Szenen spielen sich ab, wenn Eltern ihre Kinder gelegentlich beim Spielen beobachten und sie kommen manchmal zu dem Schluss, dass ihr Kind süchtig nach Videospielen ist.

Grundsätzlich ist das Beispiel noch kein Beleg für eine Sucht, sondern es spielen verschiedene Faktoren dabei eine Rolle. Eine Übersicht, wann von einer Sucht gesprochen werden kann, zeigt der seit 2019 eingeführte Begriff Gaming Disorder (dt. Videospielstörung/sucht).

„Auch wenn von einer Sucht schnell gesprochen wird, ist eine Diagnose oft nicht zutreffend. Ein Kriterium beim Krankheitsbild Gaming Disorder ist eine anhaltende Dauer der Symptome von mindestens 12 Monate. Beobachtet werden dafür oft Phasen, wo Kinder intensiver spielen. Hier sollten klare Grenzen gemeinsam mit dem Kind definiert werden wobei gleichzeitig das Bedürfnis des Kindes berücksichtigt werden sollte. Letztlich können Experten und Fachleute bei diesem Thema besser und intensiver beraten und unterstützen“

Kriterien, die für eine Sucht sprechen können

Folgende Suchtkriterien werden laut dem ICD 11 aufgeschlüsselt und betrachtet:

  • Beeinträchtigung der Kontrolle über das Spielen (z. B. Beginn, Häufigkeit, Intensität, Dauer, Beendigung, Kontext).
  • Zunehmende Priorität des Spielens in einem Ausmaß, dass das Spielen Vorrang vor anderen Lebensinteressen und täglichen Aktivitäten hat.
  • Fortsetzung oder Eskalation des Spielens trotz negativer Konsequenzen. Das Verhaltensmuster ist so schwerwiegend, dass es zu einer signifikanten Beeinträchtigung in persönlichen, familiären, sozialen, schulischen, beruflichen oder anderen wichtigen Bereichen des Lebens führt.
  • Das Spielverhalten kann kontinuierlich oder episodisch und wiederkehrend sein. Das Spielverhalten und andere Merkmale sind in der Regel über einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten.