Salabim

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Bewegungsprojekt bringt Kindergesichter zum Strahlen

Kindern die Freude am Sport wieder nahebringen und ihre leuchtenden Augen sehen: Autorin Lilian Muscutt hat beim Bewegungsprojekt „Fröhlich in Bewegung mit Kater Salabim“ vorbeigeschaut und berichtet von ihren Eindrücken vor Ort. Das Projekt für Kinder mit Übergewicht und motorischen Einschränkungen ist ein voller Erfolg.

Der nächste „Zombie“ ist dran: Sarah (6) macht zehn Hampelmänner, da sie von einem Ball getroffen wurde. Mit den Hampelmännern kann sie sich beim Spiel „Zombieball“ wieder befreien. Nachdem sie die Übung gemeistert hat, rennt sie lachend zum Bühnenpodest, um einen Augenblick zu verschnaufen. „Ich mache eine Pause, weil ich eine Seitenlähmung habe“, erzählt sie außer Atem. Ihre Einschränkung fällt Außenstehenden nicht sofort auf. Aber Sarah spürt sie deutlich. „Manchmal, da knallt mein Knie durch“, sagt sie und meint, dass das Bein instabil wird. Dann wirft sie einen Blick auf die Kinder, die jauchzend durch die Sporthalle rennen – und flitzt zurück ins Zombie-Spiel, darauf bedacht, nicht vom Ball getroffen zu werden.

Freude an Bewegung entdecken

Sport machen, ohne immer das Schlusslicht zu sein. Bewegung als etwas Schönes erleben. Freundschaften schließen. Die Projekte „Fröhlich in Bewegung mit Kater Salabim“ und „Fit and Fun“ machen das möglich. „Sie richten sich an Kinder und Jugendliche mit Übergewicht und motorischen Problemen“, erläutert Sandra Kratz. Die Diplom-Psychologin vom Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) am Städtischen Klinikum Solingen organisiert die Bewegungsprojekte. Finanziell ermöglicht werden sie von der BERGISCHEN: Aufgrund der Förderung der heimatnahen Krankenkasse ist die Teilnahme kostenlos.

Seit Sommer 2021 vermitteln das SPZ und die BERGISCHE jungen Menschen die Freude an Sport. Mit dem Wald-Merscheider Turnverein (WMTV) in Solingen riefen sie erstmals „Fröhlich in Bewegung mit Kater Salabim“ für Kinder ins Leben – kindgerecht angelehnt ans beliebte Buch der Kinderbuchautorin La Vie. Danach startete „Fit and Fun“ für Jugendliche. Aufgrund des hohen Zuspruchs folgten Kooperationen mit dem TSV Solingen-Aufderhöhe und dem Verein REHA-MED aus Düsseldorf/Mettmann. Sandra Kratz ist mit Fachleuten vernetzt: „Nach den Schuleingangsuntersuchungen beim Gesundheitsamt oder den U-Untersuchen bei fachärztlichem Personal kommen die jungen Leute häufig zu uns.“

„Mama, wann gehen wir endlich wieder zum Sport?“ – Dany (6)

Susanne Moresco, Leiterin des Vereins REHA-MED, hat zwei Gruppen in der Sportmühle Hilden gegründet – samstags von 14 bis 15 Uhr für Kinder und von 15 bis 16 Uhr für Jugendliche. Rund 20 junge Menschen nehmen derzeit pro Gruppe teil. Überwicht, angeborene Behinderungen, soziale Isolation – die Ursachen motorischer Probleme sind unterschiedlich.

„In unserer Nachbarschaft wohnen keine Kinder im Alter meines Sohnes“, erzählt Nataliia. Sie ist mit Dany (6) und ihrer Mutter Oksana aus der Ukraine geflohen. Weil Altersgenossen in der neuen Umgebung zum Spielen fehlen, bewege sich der Sechsjährige nicht ausreichend. „Dany wartet die ganze Woche lang auf Samstag und fragt ständig: Mama, wann gehen wir endlich wieder zum Sport?“ Ist Vereinssport denkbar? Großmutter Oksana zögert. Für den zurückhaltenden Dany sei dieser geschützte Rahmen erstmal das Richtige, erklärt sie. Es stärke sein Selbstbewusstsein und helfe, Sprachbarrieren zu überwinden. Und später? „Ja, vielleicht Fußball“, sagt Oksana leise. „Das mag er.“

Das Thema Sport ist schambehaftet. „Müssen wir in den Artikel?“, fragt ein übergewichtiges Mädchen mit ängstlicher Stimme. Nein, das müssen sie nicht: Deshalb hat die BERGISCHE alle Kindernamen in diesem Bericht geändert.

Projekte laufen als Rehasport-Gruppen weiter

Nach der Projektförderung führt REHA-MED das Angebot als Rehasport fort. Auch im WMTV stiegen junge Menschen nach Projektende in Rehasportgruppen ein. Mit einer ärztlichen Verordnung ist die Teilnahme kostenlos. „Wir freuen uns, dass nach unserer Starthilfe die Kinder am Ball bleiben“, erklärt Julia Klauke, Gesundheitsexpertin bei der BERGISCHEN. „Es ist eine Bestätigung für die Nachhaltigkeit unserer Projekte.“ Vor allem ist es ein Beweis dafür, wie viel Spaß die spielerischen Trainingseinheiten machen.

„Ich wusste ja gar nicht, dass ich das so lange kann!“ – Marie (6)

Derweil testen Susanne Moresco und Zsuzsa Schneider-Vincze vom REHA-MED e. V. die motorischen Fähigkeiten der Kinder im Trainingsraum. Die Ergebnisse fließen in die Dokumentation ein. Die kleine Marie soll so lange wie möglich auf einem Bein stehen. Nach der Übung hüpft sie von sich aus auf einem Bein kreuz und quer durch den Raum – und hört gar nicht mehr auf. Mit strahlendem, erhitztem Gesicht zählt sie laut „elf, zwölf, dreizehn“, ihre schwarzen Zöpfchen wippen. Schließlich jauchzt die Sechsjährige stolz und ihre Stimme überschlägt sich vor Freude: „Ich wusste ja gar nicht, dass ich das so lange kann!“

Hier findest du die Trainingszeiten von „Fröhlich in Bewegung mit Kater Salabim“ und „Fit and Fun“.

AutorinLilian Muscutt, BERGISCHE KRANKENKASSE

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