Radfahrer fahren hintereinder zwischen Feldern her.

Sport und Krankheit –

(wie) geht das zusammen?

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Sport und Krankheit –

(wie) geht das zusammen?

Sport kann helfen, nach überstandener Erkrankung wieder auf die Beine zu kommen. Es gibt aber auch Situationen, in denen man auf das Training besser verzichten sollte. Fünf schnelle Fragen an die Ärzte des Sportmedizinischen Zentrums Solingen, den Internisten Dr. Stefan Redlin und den Unfallchirurgen Dr. Robert Weindl.


Ich war erkältet, wann darf ich wieder mit dem Sport beginnen?

Dr. Stefan Redlin, Internist: Selbstverständlich dürfen keine Erkältungssymptome oder Fieber mehr bestehen. Bevor wir das Training wieder aufnehmen – zunächst weniger lang und weniger intensiv –,  sollten wir unsere normalen Alltagsaktivitäten steigern. Sportliche Aktivität bei noch bestehendem Infekt steigert das Risiko einer gefährlichen Herzmuskelentzündung.

Bei welchen Körpersignalen soll ich das Laufen unterbrechen oder abbrechen?

Redlin: Unproblematisch sind zum Beispiel Muskelkater und das Hinter-Atem-Sein bei intensiven Belastungen, das sich nach der Belastung schnell bessert. Alle anderen Beschwerden, sowohl auf orthopädischem als auch internistischem Gebiet, sind zunächst einmal als abklärungsbedürftiges Warnsignal zu sehen. Dazu gehören aus internistischer Sicht eine ausgeprägte Luftnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelbeschwerden, subjektiv wahrgenommene Herzrhythmusstörungen, Kollaps oder Ohnmachtsanfälle, belastungsabhängige Übelkeit oder Unwohlsein. Bei solchen Beschwerden empfiehlt es sich, den Lauf abzubrechen und sich medizinisch untersuchen zu lassen.

Ich habe Rückenschmerzen, darf ich trotzdem laufen?

Dr. Robert Weindl, Orthopäde: Grundsätzlich gilt: Schmerz ist ein Warnsymptom unseres Körpers! Sprüche wie „Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt“ können schnell ins Auge gehen. Hier heißt es in den Körper hinein zu hören. Zieht der Schmerz ins Gesäß oder Bein? Dann Vorsicht, es kann sich um eine Nervenreizung durch einen Bandscheibenvorfall oder ähnliches handeln. Wird der Schmerz trotz Dehnung und Bewegung nicht besser? Dann ab zum Arzt und Schlimmeres ausschließen lassen! Ist der Schmerz nach Dehnung und Aufwärmen weg, dann spricht nichts gegen eine leichte Laufeinheit. Als Faustregel gilt: Verstärkt sich der Schmerz durch Bewegung, ab zum Arzt!

Ich schlafe schlecht und wache nachts oft auf, soll ich mir Bewegung oder lieber Ruhe gönnen?

Redlin: Schlafstörungen können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Prinzipiell wirkt sich moderate körperliche Aktivität eher günstig auf die Schlafqualität aus. Vermieden werden sollten allerdings intensive sportliche Aktivitäten am Abend.

Ich fühle mich oft müde, was kann ich tun, um mich wacher und fitter zu fühlen?

Weindl: Zunächst einmal sollten wir das eigene Schlafverhalten analysieren. Habe ich genug Schlaf? Habe ich erholsamen Schlaf? Schlafe ich in einem gut belüfteten Raum? Manchmal bringt auch ein Lauf am Morgen, gleich nach dem Aufstehen, das Extraquäntchen Sauerstoff und Energie, um den Tag frischer zu beginnen. Trotzdem müde? Dann versucht es doch mal mit Power Napping, einem erholsamen Kurzschlaf zwischendurch.

Hast du Fragen oder Themenwünsche? Schick uns deine persönlichen Laufmomente und Erfolge! Schreib uns auf Instagram, facebook oder an socialmedia@die-bergische-kk.de!

Dr. Robert Weindl und Dr. Stefan Redlin führen das Sportmedizinische Zentrum Solingen. Dort betreuen sie professionelle Sportler und bieten auch für ambitionierte Breitensportler medizinische Untersuchungen an. Die BERGISCHE Krankenkasse erstattet ihren Versicherten im Rahmen des Flexibonus jährlich eine Sportmedizinische Voruntersuchung.

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