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Nachhaltigkeit betrifft uns alle – im Alltag, in der Arbeitswelt und auch im Gesundheitswesen. Als BERGISCHE KRANKENKASSE tragen wir Verantwortung für eure Gesundheit, für faire und inklusive Arbeitsbedingungen, für eine lebenswerte Umwelt und für ein Gesundheitssystem, das auch zukünftigen Generationen zugutekommt.
Wir wissen, dass Gesundheit weit über die reine medizinische Versorgung hinausgeht. Sie beginnt im Miteinander, in sozialer Teilhabe und einem respektvollen, achtsamen Umgang mit Mensch und Natur. Diese Überzeugung leitet unser tägliches Handeln.
Deshalb haben wir für dich transparent und nachvollziehbar zusammengetragen, wie wir Nachhaltigkeit – sozial, ökologisch, ökonomisch – verstehen und leben. Vom verantwortungsvollen Einsatz von Ressourcen bis hin zur gesellschaftlichen Teilhabe.
Vielen Dank, dass du uns auf diesem Weg begleitest.
Herzliche Grüße
Sabine Stamm, Vorständin der BERGISCHEN KRANKENKASSE
Die BERGISCHE KRANKENKASSE setzt sich aktiv für eine umweltbewusste und nachhaltige Zukunft ein, denn eine intakte Umwelt ist die Grundlage für eine gesunde Gesellschaft. Unser Handeln orientiert sich an den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen sowie an der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS). Ein besonderer Fokus liegt auf SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen für alle –, das eng mit unserem gesetzlichen Auftrag verknüpft ist.
Als Körperschaft des öffentlichen Rechts übernehmen wir Verantwortung und setzen die uns anvertrauten Mittel wirtschaftlich und nachhaltig ein, um den größtmöglichen Nutzen für unsere Versicherten zu erzielen.
Unser Nachhaltigkeitsbericht orientiert sich am Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK), der grundlegende Anforderungen an eine transparente Nachhaltigkeitsberichterstattung definiert. Sowohl der DNK als auch die DNS greifen die 17 globalen SDGs auf, die auch für uns eine zentrale Grundlage bilden. Zusätzlich fließen die Leistungsindikatoren der Global Reporting Initiative (GRI) in unsere Berichterstattung ein. Ein zentrales Instrument des DNK ist die Wesentlichkeitsanalyse, die aufzeigt, wie sich unsere Tätigkeit auf Nachhaltigkeitsthemen auswirkt.
Hinweis: Unsere GRI-Indikatoren und Stakeholder können bei Interesse hier angefragt werden: nachhaltigkeit@bergische-krankenkasse.de
„Nachhaltig denken, entschlossen handeln, BERGISCH leben.“
Als gesetzliche Krankenkasse sind wir durch gesetzliche Vorgaben, insbesondere durch das Sozialgesetzbuch, in unserem Handeln eingeschränkt. Dennoch haben wir durch den Wettbewerb die Möglichkeit, Akzente zu setzen, beispielsweise durch Zusatzbeiträge oder Angebote, die über die gesetzlichen Leistungen hinausgehen. Unsere finanzielle Stabilität wird durch gesellschaftliche Entwicklungen wie den demografischen Wandel, den medizinischen Fortschritt, klimabedingte Risiken und politische Entscheidungen beeinflusst.
Im Jahr 2024 führten wir erstmals eine Wesentlichkeitsanalyse durch. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, mit dem Unternehmen ermitteln, welche Themen für sie und ihre Stakeholder besonders wichtig sind. Sie hilft uns dabei, relevante ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte zu identifizieren und Prioritäten für die Berichterstattung und strategische Ausrichtung zu setzen.
Auf Basis der SDGs und der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) haben wir 13 Kernthemen ermittelt, die sich den drei Säulen der Nachhaltigkeit zuordnen lassen und von den Stakeholdern der BERGISCHEN als besonders wichtig identifiziert wurden. Diese Themen wurden als farbige Kreise dargestellt und in den Kategorien Sozial, Ökonomisch und Ökologisch aufgeteilt.
In der Grafik wird ein Diagramm gezeigt, das die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse der BERGISCHEN aus dem Jahr 2024 abbildet. Die waagerechte Achse steht für die Stakeholder-Relevanz, die senkrechte Achse zeigt die Geschäftsrelevanz.
Die Kreise steigen im Diagramm von unten links nach oben rechts. Die Themen, die besonders weit oben rechts liegen, sind sowohl für die Stakeholder als auch für die BERGISCHE sehr relevant. Ist ein Kreis größer dargestellt, dann wurde dieser oft genannt.
Im oberen rechten Bereich befinden sich fünf Themen, diese lauten:
Interne und externe Risiken beeinflussen unser Handeln, insbesondere im Hinblick auf Klimafolgen, gesellschaftliche Entwicklungen und regulatorische Anforderungen. Der Klimawandel mit seinen Hitzewellen und Krankheiten belastet das Gesundheitssystem stark. Innerhalb der Organisation bestehen Risiken, wenn die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden nicht berücksichtigt werden. Die Folge kann ein Verlust von wertvollen Fachkräften sein. Weitere Risiken umfassen Datenschutzverletzungen, Compliance-Verstöße und Korruption. Ein zu langsamer Digitalisierungsfortschritt kann unsere Wettbewerbsfähigkeit gefährden.
Die genannten Risiken bieten jedoch auch Chancen: So kann beispielsweise das Bewusstsein für die Verbindung von menschlicher und planetarer Gesundheit gefördert werden, was nachhaltiges Verhalten in der Gesellschaft unterstützt. Eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur stärkt die Bindung an das Unternehmen und macht es als Arbeitgeber attraktiver, insbesondere im Hinblick auf den demografischen Wandel. Durch Digitalisierung und Effizienzsteigerung können Ressourcen geschont und Kosten gesenkt werden, wodurch unsere Marktposition langfristig gestärkt wird.
SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen
Ein gesundes Leben für alle – das steht im Mittelpunkt unseres Handelns. Wir fördern die Gesundheit unserer Versicherten durch eine hochwertige medizinische Versorgung sowie gezielte Präventionsmaßnahmen, die das Bewusstsein für Eigenverantwortung und Vorsorge stärken.
SDG 4: Hochwertige Bildung
Gesundheit braucht Bildung. Informierte Menschen treffen bessere Entscheidungen. Deshalb unterstützen wir Programme, die Wissen zu den Themen Lebensstil, Ernährung und Bewegung vermitteln.
SDG 5: Geschlechtergleichstellung
Wir fördern Chancengleichheit – sowohl in der medizinischen Versorgung durch geschlechtsspezifische Angebote als auch intern durch eine faire Personalpolitik. Frauen in Führungspositionen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stehen dabei besonders im Fokus. Außerdem stärkt eine Gleichstellungsbeauftragte unsere Arbeit in diesem Bereich.
SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie
Seit 2023 nutzen wir an allen Standorten ausschließlich Ökostrom. Damit leisten wir unseren Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung und dienen anderen als Vorbild.
SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Wir bieten ein wertschätzendes Arbeitsumfeld mit Fokus auf Weiterentwicklung, Gesundheit und Work-Life-Balance. Auch bei unseren Partnern und Dienstleistern achten wir auf faire Arbeitsbedingungen.
SDG 13: Klimaschutz
Klimaschutz ist fest in unserem Alltag verankert. Wir setzen auf Digitalisierung, reduzieren unseren Papierverbrauch und verbessern unser Datenmanagement. Seit 2024 erfassen wir regelmäßig unsere Emissionen, um gezielt Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
SDG 17: Partnerschaften
Nachhaltigkeit gelingt nur gemeinsam. Deshalb kooperieren wir mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Ziel ist es, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und Wissen zu teilen.
Als gesetzliche Krankenkasse erbringen wir keine klassischen Produktionsleistungen, sondern finanzieren unsere Angebote über Beiträge aus dem Gesundheitsfonds. Unsere Leistungen reichen von Prävention und Früherkennung bis hin zu Versorgung, Reha und Mutterschaftsangeboten.
Trotzdem sind verschiedene Ressourcen erforderlich, um diese Leistungen zu erbringen:
Ein verantwortungsvoller Ressourceneinsatz ist für uns ein zentraler Bestandteil nachhaltigen Handelns.
Platz für die BERGISCHE
im Ranking der regionalsten Krankenkassen Deutschlands im Jahr 2024
Der Vorstandsbereich trägt die Gesamtverantwortung für das Thema Nachhaltigkeit. Eine bereichsübergreifende Projektgruppe, die bewusst vielfältig zusammengesetzt ist, um unterschiedliche Perspektiven einzubinden, setzt Maßnahmen um. Bei Ausschreibungen achten wir auf Umweltzeichen, faire Arbeitsbedingungen und soziale Standards.
Regeln und Prozesse
Nachhaltigkeit ist fest in unserer Unternehmensstruktur verankert und wird durch das Sozialgesetzbuch, unsere Satzung sowie einen klaren Verhaltenskodex gestützt. Diese Vorgaben helfen uns, ökologische Auswirkungen zu minimieren und Nachhaltigkeit im Alltag zu leben. Compliance, Arbeitssicherheit und das Wohl der Mitarbeitenden sind feste Bestandteile unserer Prozesse. Im Intranet stehen unterstützende Arbeitshilfen und Informationen bereit, die regelmäßig aktualisiert werden. Bei Dienstreisen und Veranstaltungen richten wir uns nach den Nachhaltigkeitsrichtlinien der Bundesregierung: Digitale Meetings haben Vorrang, es werden öffentliche Verkehrsmittel genutzt und umweltfreundliche Veranstaltungsorte ausgewählt.
Transparenz und Kontrolle
Eine eigene Projektgruppe überprüft die Zielerreichung und relevante Kennzahlen, beispielsweise die seit 2024 systematisch erfassten Treibhausgasemissionen. Regelmäßige Befragungen von Mitarbeitenden und Versicherten geben zusätzliche Impulse für Verbesserungen.
Werte und Vergütung
Unsere Werte – Fairness, Verantwortung und Verlässlichkeit – sind in unserem Leitbild verankert. Nachhaltigkeit ist Teil unserer strategischen Ausrichtung, aber kein direkter Bestandteil der Vergütung. Variable Gehaltsanteile orientieren sich an klar definierten Zielen. Wir zahlen fair – über dem Mindestlohn, unabhängig von Funktion oder Geschlecht (Equal Pay). Ab dem siebten Monat leisten wir 4,6 % des Grundgehalts zur betrieblichen Altersvorsorge. Die Vorstandsvergütung wird transparent im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Kontrolle und Monitoring
Zur Steuerung unserer Nachhaltigkeitsstrategie erfassen wir regelmäßig wirtschaftliche Kennzahlen, um Prozesse gezielt zu optimieren. Die verantwortliche Projektgruppe ist direkt dem Vorstand unterstellt und überwacht die Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsziele. Seit 2024 erfassen wir systematisch unsere Treibhausgasemissionen und werden das Monitoring weiter ausbauen.
Auch die Zufriedenheit unserer Versicherten und Mitarbeitenden wird regelmäßig ausgewertet. Diese Rückmeldungen liefern wertvolle Hinweise zur Verbesserung unserer Leistungen und zur Stärkung unserer Arbeitgeberattraktivität.
Anreizsysteme
Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Sie findet jedoch keinen direkten Niederschlag in der individuellen Vergütungsstruktur. Die variablen Gehaltsbestandteile beruhen auf bestehenden Dienstvereinbarungen und richten sich nach leistungs- und zielorientierten Kriterien. Die Zielvereinbarungen werden jährlich auf individueller und Team-Ebene formuliert, aus den Unternehmenszielen abgeleitet und in ein zentrales Ziel-Controlling-System überführt.
Beteiligung von Anspruchsgruppen
Mithilfe der erstellten Wesentlichkeitsanalyse aus dem Jahr 2024 können wir die Erwartungen unserer Stakeholder systematisch erfassen und verstehen. Unser Ziel ist es, auf dieser Grundlage relevante Themen zu identifizieren und unsere Nachhaltigkeitsstrategie gezielt daran auszurichten.
Zu unseren Anspruchsgruppen zählen:
Wir pflegen einen kontinuierlichen Dialog mit unseren Stakeholdern – intern unter anderem durch Befragungen, den Personalrat, die Gleichstellungsbeauftragte sowie die Schwerbehindertenvertretung, extern durch aktive Netzwerkarbeit und partnerschaftliche Kooperationen. Dieses Engagement trägt dazu bei, Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, gemeinsame Lösungen zu erarbeiten und unsere Wettbewerbsfähigkeit sowie die Qualität unserer Leistungen zu stärken.
Innovations- und Produktmanagement
Als gesetzliche Krankenkasse leisten wir mit unseren Angeboten einen aktiven Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit. Digitale und papierlose Services – insbesondere unsere App – ermöglichen einen barrierefreien Zugang zu Gesundheitsleistungen und tragen zur Ressourcenschonung bei. Auch intern gestalten wir Arbeitsprozesse zunehmend digital und hybrid, um ökologische und ökonomische Potenziale zu nutzen. Nachhaltigkeit ist dabei fest in unsere Innovationsprozesse integriert. So prüfen wir neue Gesundheitsangebote nicht nur hinsichtlich ihres Versorgungsnutzens, sondern auch im Hinblick auf ihre Umweltwirkung. In Zusammenarbeit mit externen Partnern engagieren wir uns in Projekten des Innovationsfonds. Dabei fördern wir nachhaltige Lösungen für das Gesundheitssystem und achten auch in unseren Vergabeprozessen – im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten – auf Nachhaltigkeitskriterien.
Als nicht produzierendes Unternehmen hat die BERGISCHE KRANKENKASSE einen vergleichsweise geringen direkten Ressourcenverbrauch. Dennoch sind wir uns unserer ökologischen Verantwortung bewusst. Unser Ressourcenbedarf betrifft vorrangig Büroflächen, IT-Infrastruktur, Möbel sowie Büromaterialien wie Papier und Toner. Bei der Beschaffung achten wir auf nachhaltige Materialien und einen sparsamen Einsatz.
Digitale Prozesse, Homeoffice und virtuelle Meetings verringern die Mobilität und fördern umweltfreundliches Arbeiten. Gleichzeitig beeinflussen wir durch unsere Präventions- und Versorgungsstrategie den Ressourcenverbrauch im Gesundheitswesen indirekt, indem wir dabei helfen, unnötige Leistungen zu vermeiden.
Dokumente
wurden 2024 mit der BERGISCHEN App verschickt
Ressourcenmanagement
2024 haben wir mit der systematischen Erfassung unseres CO₂-Fußabdrucks einen wichtigen Schritt hin zu einer konsequenten Umweltstrategie gemacht. Konkrete, messbare Reduktionsziele befinden sich in Planung und werden künftig Grundlage unseres Ressourcenmanagements sein.
Energie
Seit 2023 setzen wir an allen Standorten ausschließlich auf Ökostrom. Zudem fördern wir ein energieeffizientes Nutzerverhalten und arbeiten kontinuierlich an der Optimierung unserer Gebäude, unter anderem durch Sanierungen und den Einsatz moderner, energiesparender Technik.
Mobilität
Unsere Fahrzeugflotte orientiert sich an hohen Effizienzstandards, wobei auch gesetzliche Wirtschaftlichkeitsvorgaben berücksichtigt werden. Dienstreisen werden durch virtuelle Meetings weitgehend ersetzt. Darüber hinaus fördern wir Mitfahrgelegenheiten sowie die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
Klimarelevante Emissionen
Im Einklang mit den Klimazielen der Bundesregierung haben wir unsere Beschaffungsrichtlinien überarbeitet und 2023 erstmals eine Klimabilanz für die Jahre 2022 und 2023 erstellt. In diesem Jahr wurde die Klimabilanz für 2024 erstellt und mit den Werten von 2023 verglichen. Die Bilanzierung erfolgte nach dem international anerkannten Greenhouse Gas Protocol, unter Verwendung von Emissionsfaktoren des „ecocockpit“ der Effizienz-Agentur NRW sowie des CO₂-Rechners des Bayerischen Landesamts für Umwelt. Dabei kamen sowohl die Market-Based- als auch die Location-Based-Methode zur Anwendung – letztere rein informativ, nicht zur Bewertung der Gesamtbilanz.
Im Vergleich zu 2023 stiegen unsere gesamten CO₂-Emissionen 2024 um 23,78 % – von 74.368,83 kg auf 92.055,88 kg CO₂-Äquivalente. Verantwortlich für diesen Anstieg waren insbesondere höhere Emissionen in Scope 1 (direkte Emissionen), die um 29,60 % zunahmen. Die stationäre Verbrennung – basierend auf dem Gasverbrauch unserer Hauptverwaltung in Solingen sowie des Kundenzentrums Köln – stieg um 40,74 %, vor allem bedingt durch eine intensivere Nutzung der Gebäude. Auch die Emissionen aus firmeneigenen Fahrzeugen stiegen um 13,32 %, da 2024 erstmals auch die Fahrzeuge des Vorstands einbezogen wurden, die 2023 noch nicht berücksichtigt waren. Die beiden größten Emissionsquellen – Wärme und Fuhrpark – verursachten zusammen rund 86,8 % der Gesamtemissionen. Gründe für diesen Anstieg sind unter anderem mehr Beschäftigte sowie die verstärkte Rückkehr aus dem Homeoffice, was sowohl Heiz- als auch Fahrbedarf erhöhte.
Positiv hervorzuheben ist die Entwicklung in Scope 2 (indirekte Emissionen aus Stromverbrauch). Dank des Einsatzes zertifizierten Ökostroms und dem bewussteren Verhalten unserer Mitarbeitenden konnten die Emissionen um 9,48 % gesenkt werden (Market-Based-Ansatz). Die Location-Based-Werte, die den durchschnittlichen Strommix berücksichtigen, lagen deutlich höher, sind jedoch für unsere Bilanzierung nicht ausschlaggebend.
Die Scope-3-Emissionen, die aktuell anteilig aus den Bereichen Druckpapier, Wasserverbrauch und Abfall bestehen, machen rund 7,6 % der Gesamtemissionen aus. Der Papierverbrauch blieb nahezu konstant (+0,37 %), basiert jedoch weiterhin auf den korrigierten Werten von 2023. Der Wasserverbrauch – bezogen auf unsere Hauptverwaltung in Solingen – konnte hingegen um 14,81 % gesenkt werden. Die Abfalldaten blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert, da für 2024 keine aktualisierten Werte vorlagen.
Unser Ziel ist es, die Erfassung der Scope-3-Emissionen künftig weiter auszubauen und konkrete Reduktionsmaßnahmen zu stärken. Erste Schritte sind bereits erfolgt, etwa durch die Förderung nachhaltiger Arbeitswege (z. B. Mitfahrgelegenheiten) und durch Angebote zur Gesundheitsprävention. Auch unsere Versicherten leisten durch bewussten Ressourceneinsatz und präventive Maßnahmen einen wertvollen Beitrag zur Senkung der Emissionen.
Klimarelevante Emissionen 2023
Klimarelevante Emissionen 2024
2023: Scope 1-3
2024: Scope 1-3
Als öffentlich-rechtliche Krankenkasse handeln wir auf Grundlage gesetzlicher und tariflicher Vorgaben. Zum Schutz der Rechte unserer Mitarbeitenden und zur Vermeidung von Risiken bestehen etablierte Kontroll- und Unterstützungsstrukturen, zu denen Personalrat, Compliance- und Mobbingbeauftragte, Schwerbehindertenvertretung sowie Fachkräfte für Arbeitssicherheit gehören. Sie gewährleisten ein sicheres, respektvolles und faires Arbeitsumfeld.
Unsere Arbeitskultur ist auf die Lebensrealitäten unserer Mitarbeitenden abgestimmt. Dazu zählen Equal Pay, flexible Teilzeitmodelle, Homeoffice, ein Eltern-Kind-Büro, ein Ruheraum und hundefreundliche Büros. Auch beim Übergang in den Ruhestand bieten wir individuelle Lösungen. Unsere Mitarbeitenden werden aktiv in Veränderungsprozesse eingebunden, denn nachhaltige Entwicklung gelingt nur im Dialog.
Darüber hinaus bietet die BERGISCHE ein besonderes Angebot, das in der Krankenkassenlandschaft kaum zu finden ist: Der Soziale Dienst steht Versicherten und Mitarbeitenden in belastenden Lebenssituationen persönlich und vertraulich zur Seite – ob bei Pflege, Krankheit, familiären oder seelischen Herausforderungen. Mit individueller Beratung, langfristiger Begleitung und praktischen, auch digitalen Lösungen ist der Soziale Dienst ein echtes Alleinstellungsmerkmal – menschlich nah und verlässlich.
Chancengleichheit und Qualifizierung
Vielfalt und Gleichbehandlung sind feste Bestandteile unserer Unternehmenskultur. Positionen werden ausschließlich nach Qualifikation vergeben – unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Religion. Mehr als die Hälfte unserer Führungspositionen sind mit Frauen besetzt. Dafür wurden wir 2023 vom FAZ-Institut mit dem 1. Platz im Bereich Vielfalt und Diversity ausgezeichnet.
Unsere Diversity-Strategie umfasst sieben Dimensionen (z. B. Alter, Herkunft, soziale Lage) und wird durch Schulungen, feste Ansprechpersonen sowie klare Prozesse unterstützt. Unsere Mitarbeitenden gestalten ein inklusives Arbeitsumfeld aktiv mit.
Zur Sicherung unserer Zukunftsfähigkeit setzen wir auf gezielte Personalentwicklung. Weiterbildungen, flexible Lernformate und individuelle Entwicklungsangebote fördern lebenslanges Lernen. Darüber hinaus bilden wir Nachwuchskräfte aus und integrieren Werkstudierende frühzeitig in unsere Strukturen.
Ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) unterstützt die physische und psychische Gesundheit der Belegschaft mit Angeboten zu den Themen Ernährung, Bewegung und Prävention. Monatliche Themenschwerpunkte setzen Impulse für einen gesunden Lebensstil. Ergänzend dazu unterstützt unser Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) eine nachhaltige Rückkehr nach längerer Erkrankung.
All diese Maßnahmen fördern die Zufriedenheit und die langfristige Bindung der Mitarbeitenden und stärken unsere Position als attraktiver Arbeitgeber – auch im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte.
Menschenrechte
Für uns endet Verantwortung nicht bei der Gesundheitsversorgung – sie beginnt beim respektvollen Umgang miteinander. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts stehen wir für Fairness, rechtssicheres Handeln und gesellschaftliche Verantwortung. Unsere Arbeit basiert auf ethischen Grundsätzen, die Gleichberechtigung, Integrität und die Einhaltung grundlegender Menschenrechte in den Mittelpunkt stellen.
Diese Prinzipien sind in unserem Verhaltenskodex verankert und gelten für unsere Mitarbeitenden sowie für unsere Geschäftspartnerinnen und -partner. So stellen wir sicher, dass unsere Werte entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingehalten werden.
Ein umfassendes Compliance-System sowie ein interner Beschwerdemechanismus ermöglichen es, mögliche Verstöße frühzeitig und vertraulich zu melden. Damit schaffen wir Transparenz, stärken Vertrauen und fördern eine Kultur, in der Diskriminierung und Missstände keinen Platz haben. Unser Einsatz für Menschenrechte ist fester Bestandteil unseres Nachhaltigkeitsverständnisses mit dem Ziel, eine positive gesellschaftliche und gesundheitliche Wirkung zu erzielen.
Gemeinwesen
Gesundheit beginnt im Alltag. Deshalb fördern wir Projekte, Programme und Partnerschaften, die Bewegung, soziale Teilhabe und Gesundheitskompetenz stärken – insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Im Jahr 2024 haben wir gemeinsam mit Max Camp e. V. mehrere Bewegungsinitiativen unterstützt, darunter das Projekt „Ballsport und Bewegung” an Solinger Grundschulen sowie Bewegungsangebote in sieben Kitas, die durch Familienevents und ein gemeinsames Abschlussfest ergänzt wurden. Zusätzlich ermöglichten wir Feriencamps, die Kindern sichere Räume für persönliche Entwicklung, soziales Lernen und neue Erfahrungen bieten.
Mit dem Verein WIR in der Hasseldelle e. V. pflegen wir eine langjährige Zusammenarbeit. Im Jahr 2024 führten wir erneut Projekte zur Bewegungsförderung im Quartier durch, darunter ein Ferienprogramm und einen Kampfsportkurs zur Gewaltprävention. Dabei standen Konfliktlösung, Deeskalation und ein respektvolles Miteinander im Fokus.
Auch mit Bayer 04 Leverkusen realisierten wir ein erfolgreiches Projektjahr: einen Gesundheitstag mit Workshops zu den Themen Ernährung, Stressbewältigung und Medienkompetenz sowie das Projekt „Lernkurve“, das Grundschulkindern auf spielerische und alltagsnahe Weise Themen wie Fairplay, gesunde Ernährung und Mobbingprävention näherbrachte.
Politische Einflussnahme
Als BERGISCHE verstehen wir politische Interessenvertretung als demokratische Verantwortung. Gleichzeitig sind wir als öffentlich-rechtliche Körperschaft strikt politisch neutral: Wir geben keine Parteispenden, äußern uns nicht parteipolitisch und halten uns an die gesetzlichen Vorgaben zur Transparenz und Integrität.
Um unsere Positionen wirksam einzubringen, engagieren wir uns über Mitgliedschaften, insbesondere im BKK-Dachverband. Dieser vertritt unsere Interessen und die von vergleichbaren Organisationen gegenüber politischen Entscheidungsträgern, Verbänden und der Öffentlichkeit – im Sinne eines funktionierenden und zukunftsfähigen Gesundheitssystems.
Durch diese indirekte Form der Interessenvertretung können wir zur Weiterentwicklung der gesetzlichen Rahmenbedingungen beitragen, ohne unsere Neutralität zu kompromittieren. Denn wir sind überzeugt: Eine konstruktive Beteiligung am politischen Diskurs ist entscheidend, um die Qualität, Zugänglichkeit und Finanzierbarkeit der Gesundheitsversorgung nachhaltig zu sichern.
Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten
Bei der BERGISCHEN legen wir großen Wert auf die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und interner Richtlinien. Unser Ziel ist es, unseren Mitgliedern nicht nur qualitativ hochwertige, sondern auch rechtlich und ethisch einwandfreie Leistungen zu bieten.
Zur Sicherstellung dieser Standards haben wir spezialisierte Stellen für Risiko, Compliance, IT-Sicherheit, Datenschutz, Innenrevision und Rechtsangelegenheiten eingerichtet. Sie analysieren kontinuierlich potenzielle Risiken, bewerten diese und entwickeln Strategien zur Minimierung. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass sämtliche Entscheidungen und Prozesse mit geltendem Recht und unseren internen Vorgaben im Einklang stehen.
Ein zentrales Element ist unser Compliance-Management-System. Es umfasst klare Verantwortlichkeiten, mehrstufige Kontrollmechanismen und regelmäßige Schulungen, um das Bewusstsein für rechtssicheres Handeln zu stärken. Unsere Mitarbeitenden werden dabei aktiv für Compliance-Themen sensibilisiert, um eine Unternehmenskultur zu fördern, in der regelkonformes Verhalten selbstverständlich ist.
Die IT-, Datenschutz- und Compliancebeauftragten sind zentrale Ansprechpartner für Mitarbeitende und Versicherte. Sie sorgen dafür, dass Rechte gewahrt und Datenschutzvorgaben konsequent eingehalten werden. Dieses strukturierte Vorgehen bildet die Grundlage dafür, dass wir als vertrauenswürdiger und verantwortungsvoller Akteur im Gesundheitswesen wahrgenommen werden.
Schlusswort
Mit diesem Bericht möchten wir freiwillig und transparent zeigen, wie wir Nachhaltigkeit in unserem Unternehmen verankern und aktiv in unseren Alltag integrieren. Die Ergebnisse unserer Wesentlichkeitsanalyse, das Feedback unserer Stakeholder sowie die erhobenen Kennzahlen bestätigen: Wir sind auf einem guten Weg – und zugleich motiviert, noch mehr zu erreichen.
Denn Nachhaltigkeit bedeutet für uns, kontinuierlich zu lernen, bestehende Prozesse zu reflektieren und innovative, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln. Gerade im sich wandelnden Gesundheitswesen ist es wichtig, vorausschauend zu denken und ökologische, soziale sowie wirtschaftliche Aspekte miteinander in Einklang zu bringen.
Diesen Bericht verstehen wir nicht als Abschluss, sondern als Momentaufnahme auf unserem Weg. Er zeigt, was wir bereits erreicht haben – darauf sind wir stolz. Gleichzeitig macht er sichtbar, wo weiteres Potenzial liegt und wir uns noch weiterentwickeln können. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden und Partnern nachhaltige Lösungen zu gestalten.
Daher möchten wir allen Mitarbeitenden ein großes Dankeschön aussprechen, die sich aktiv einbringen, ressourcenschonend handeln und Verbesserungen anstoßen. Nachhaltige Entwicklung gelingt nur gemeinsam – innerhalb der BERGISCHEN ebenso wie in der Gesellschaft.