Was macht für dich den Unterschied zwischen dem normalen Rennrad und dem Smarttrainer aus?
Da gibt es zwei verschiedene Antworten. Zum einen ist der Smarttrainer Mittel zum Zweck. Wenn ich draußen nicht fahren kann, kann ich auf dem Smarttrainer weiterfahren. Das, was du im Winter auf dem Smarttrainer machst, machst du, damit du im Sommer auf dem Rennrad Spaß hast. Das Schöne an Programmen wie Zwift ist, dass du nicht alleine stumpf gegen eine Wand fährst, sondern immer in der Interaktion mit anderen.
Das zweite ist der Trainingsplan. Seit vier Monaten trainiere ich das erste Mal gezielt. Da arbeite ich auf ein Event hin und habe viele Workouts. Das ist draußen schwierig, weil du immer auf den Verkehr achten musst. Du musst runterbremsen und kannst nie so genau die Intervalle fahren, wie es im Plan vorgegeben ist. Das geht auf dem Smarttrainer super.
Draußen zu fahren, das brauchst du zwischendurch immer wieder. Damit du dieses Befreiungsgefühl hast. Damit du weißt, wofür du es tust.
Wie nutzt ihr im Rennen VR-Technik?
Wenn wir unsere Rennen fahren, sind wir parallel mit den Kollegen per Videokonferenz verbunden. VR-Brillen tragen wir nicht. Bei den Rennen hast du einen Videokonferenz-Screen, auf dem die rund sechzig Teilnehmer zu sehen sind, jeder auf seinem Smarttrainer. Und parallel siehst du die anderen Fahrer als Avatare im Programm.
In euren Büroräumen ist die Technik für Virtual und Mixed Reality sehr präsent. Überall sehen wir große Screens, Kameras, Sensoren und Anzeigen. Eine Auswahl von VR-Brillen ist ausgestellt, über den Schreibtischen markieren farbige LEDs die Belegung. Eine Kollegin im Homeoffice kommuniziert mittels eines Roboters, als wäre sie live im Büro. Und dazwischen du und deine Mitarbeiter in Fleisch und Blut.
Wir unterstützen den Arbeitsalltag mit Technologien, überall da, wo Menschen sich treffen. Egal ob per Video oder live im Gebäude. Was wir viel machen, ist Smart Work. Wenn ich aus dem Homeoffice zurück komme ins Büro: Wie finde ich einen Arbeitsplatz, wie kann ich den buchen, wie können wir als Unternehmen lernen, was unsere Mitarbeitenden an Angeboten brauchen?
In Mixed Reality sehen wir jetzt gerade einen riesen Gamechanger. Es hat das Potenzial dafür, in Zukunft ganz viele Dinge zu verändern, in unserem Alltag, aber vor allen Dingen auch im Arbeitsalltag. Und wie immer geht es nicht um den Reiz der Technologie an sich, sondern darum, was Menschen damit machen und ob sie es wirklich annehmen – oder nicht. Deswegen beschäftigen wir uns so intensiv damit, um genau das auf die Probe zu stellen. Um zu gucken: Wo können welche Technologien weiterhelfen?
An welchen Stellen erwartest du große Veränderungen?
Es gibt momentan eine kurzfristige und eine langfristige Perspektive dazu. Kurzfristig werden mehr oder weniger alle Mixed Reality mit den Funktionen nutzen, die du heute hier schon siehst: Arbeitsplatzbuchung, Informationsdisplays, digitale Türschilder am Konferenzraum. Das sind jedoch alles Silos, jedes basiert auf einer eigenen App.