Statistisch ist es leider immer noch erwiesen, dass Männer seltener zum Arzt gehen und weniger gesundheitsbewusst leben als Frauen. Viel eher gehen Männer erst zum Arzt, wenn die Schmerzen zu groß sind. Darüber hinaus ernähren sich Männer oft ungesünder als Frauen und greifen häufiger zu Alkohol und anderen Drogen. Ähnlich sieht es auch bei psychischen Erkrankungen aus. Stress, Leistungsdruck, ständige Erreichbarkeit und daraus resultierend eine fehlende Work-Life-Balance sind Faktoren, die häufig Männer betreffen.
Ursache könnte unter anderem das traditionelle Männerbild sein: Stark sein, funktionieren, keine Schwäche, Emotionen und Gefühle zulassen, Risiken eingehen, Zielstrebigkeit, Biss und die Anforderungen im Beruf erfüllen oder sogar übertreffen.
Diesen Druck verspüren viele Männer auch in ihrer (gelernten) Rolle als Familienvater: Der Mann bringt das Geld nach Hause und hat zu funktionieren. Doch lasst mich sagen: Dieses Familienbild ist mittlerweile schon sehr aufgeweicht und viele Väter der heutigen Generation gehen sehr gerne in Elternzeit, um das eigene Kind aufwachsen zu sehen und schon in den ersten Monaten und Jahren eine enge Bindung zum Nachwuchs aufzubauen. Bravo, ihr jungen Väter!
Testosteron – Hormon des Mannes
Testosteron ist das wichtigste Sexualhormon des Mannes und wird hauptsächlich in den männlichen Keimdrüsen, den Hoden, gebildet und beeinflusst viele Vorgänge im Körper. Es ist für die Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane, dem typischen männlichen Körperbau mit stärkeren Muskeln, tiefer Stimme und Bart und für die Bildung der Spermien und das sexuelle Interesse verantwortlich.
Etwa ab dem 40. Lebensjahr baut der Mann kontinuierlich (1,2 % pro Jahr) Testosteron ab. Das ist ein ganz normaler Vorgang im Körper, keine Sorge. Doch auch Stress, Nikotin, Übergewicht, Alkohol, seelische Belastungen können den Testosteronspiegel senken. Anzeichen für einen Testosteronmangel können bereits ab dem 40. Lebensjahr auftreten, obwohl sich die typischen Symptome in der Regel erst nach dem 50. Lebensjahr bemerkbar machen. Bei diesen Anzeichen spricht man auch von den „Wechseljahren des Mannes“:
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Weniger Muskelkraft
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verringerte Knochendichte
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Tendenz zu Fettleibigkeit
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Verminderung von Libido und sexueller Aktivität
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Melancholie, Leistungsabfall, Antriebsminderung, Hitzewallungen
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nachlassende Schlafqualität
Doch mit dem eigenen Lebensstil hat man(n) hat die Wahl, diesen Prozess zu verlangsamen.