Eisen- und Magnesiummangel in der Schwangerschaft

Was du wissen solltest

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Die Schwangerschaft ist eine aufregende Zeit voller Veränderungen – sowohl körperlich als auch emotional. Damit dein Körper und dein Baby optimal versorgt sind, ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und die richtigen Nährstoffe zu liefern.

Zwei Mineralstoffe, die während der Schwangerschaft besonders wichtig sind, sind Eisen und Magnesium. Diese beiden Nährstoffe unterstützen nicht nur deine Gesundheit, sondern auch die Entwicklung deines Babys. Doch warum sind sie so entscheidend, und wie kannst du sicherstellen, dass du genug davon bekommst? In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Eisen und Magnesium in der Schwangerschaft wissen musst – von den Vorteilen über die Symptome eines Mangels bis hin zu den besten Nahrungsquellen.

Wozu braucht der Körper Eisen in der Schwangerschaft?

Eisen ist ein essentieller Mineralstoff, der eine Schlüsselrolle in vielen Körperfunktionen spielt – besonders während der Schwangerschaft. Der größte Teil des Eisens im Körper ist im Hämoglobin enthalten, dem Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen. Hämoglobin transportiert Sauerstoff durch den Körper und versorgt so alle Gewebe und Organe mit dem lebenswichtigen Stoff. Wenn du nicht genug Eisen im Blut hast, sinkt die Menge an Hämoglobin, und das kann deine Sauerstoffversorgung beeinträchtigen.

Während der Schwangerschaft steigt der Eisenbedarf deutlich an. Dein Blutvolumen nimmt zu, und dein Baby muss ebenfalls ausreichend mit Eisen versorgt werden. Ein Eisenmangel kann daher nicht nur dich betreffen, sondern auch die Gesundheit deines Babys beeinflussen.

Anzeichen für Eisenmangel

Ein niedriger Eisenspiegel kann zu einer Eisenmangel-Anämie führen. Die Symptome sind oft schleichend und können sich zunächst unspezifisch anfühlen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Kopfschmerzen
  • Blässe
  • Schwindel oder Ohnmachtsanfälle
  • Herzklopfen

In der Schwangerschaft kann eine schwere Anämie zu zusätzlichen Komplikationen führen, etwa einer geschwächten Abwehrkraft oder einem niedrigen Geburtsgewicht des Babys. Eine leichte Anämie hat in der Regel keine negativen Auswirkungen auf dein Kind, sollte aber dennoch behandelt werden.

Wie wird Eisenmangel festgestellt?

Bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft wird dein Hämoglobin-Wert überprüft. Ein Wert von mehr als 11 Gramm pro Deziliter gilt als normal. In der 4. bis 6. Schwangerschaftswoche sind auch leicht niedrigere Werte (ca. 10,5 g/dl) noch unbedenklich. Sollte der Hämoglobin-Wert zu niedrig sein, wird zudem der Ferritin-Wert gemessen, um zu überprüfen, wie gut deine Eisenspeicher noch gefüllt sind.

Wie viel Eisen brauchst du während der Schwangerschaft?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt schwangeren Frauen eine tägliche Zufuhr von 20 bis 30 Milligramm Eisen. Für Frauen, die sich ausgewogen ernähren, ist dieser Bedarf meist problemlos über die Nahrung zu decken. Wenn du jedoch Vegetarierin bist oder Schwierigkeiten hast, ausreichend Eisen durch deine Ernährung aufzunehmen, könnten Eisenpräparate sinnvoll sein.

Lebensmittel, die dir bei der Eisenaufnahme helfen

Eisen lässt sich am besten über die Nahrung aufnehmen. Besonders tierische Produkte enthalten Eisen, das der Körper gut verwerten kann. Zu den besten Eisenquellen gehören:

  • Fleisch (In der Schwangerschaft sollte man darauf achten, kein rohes oder nicht völlig durchgegartes Fleisch zu essen)
  • Fisch und Geflügel

Wenn du dich vegetarisch oder vegan ernährst, kannst du deinen Eisenbedarf ebenfalls decken, auch wenn pflanzliches Eisen schwerer vom Körper aufgenommen wird. Gute pflanzliche Eisenquellen sind:

  • Vollkornprodukte (wie Haferflocken und Quinoa)
  • Hülsenfrüchte (z. B. Linsen, Bohnen, Kichererbsen)
  • Grünes Blattgemüse (wie Spinat, Mangold)
  • Nüsse und Samen (z. B. Kürbiskerne, Sesam)

Tipp: Vitamin C hilft, die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Quellen zu verbessern. Kombiniere eisenreiche Lebensmittel mit Vitamin C-haltigen Lebensmitteln wie Orangen, Paprika oder Brokkoli, um die Eisenaufnahme zu optimieren.

Wann solltest du Eisenpräparate einnehmen?

Für die meisten Schwangeren, die sich ausgewogen ernähren, ist eine zusätzliche Einnahme von Eisenpräparaten normalerweise nicht notwendig. Sollte jedoch ein Eisenmangel festgestellt werden oder das Risiko besonders hoch sein, könnte der Arzt oder die Ärztin dir Eisenpräparate empfehlen. Achte dabei auf die richtige Dosierung, um Nebenwirkungen wie Verstopfung zu vermeiden.

Magnesium in der Schwangerschaft: Ein weiterer wichtiger Nährstoff

Magnesium ist ein wahrer Multitalent-Mineralstoff, der viele wichtige Funktionen im Körper übernimmt. Besonders während der Schwangerschaft ist es entscheidend, ausreichend Magnesium zu sich zu nehmen – nicht nur für deine Gesundheit, sondern auch für die gesunde Entwicklung deines Babys. Magnesium hilft dabei, den Hormonhaushalt in Balance zu halten, was in der Schwangerschaft besonders wichtig ist, wenn sich die Hormonwerte ständig ändern. Es trägt außerdem zur normalen Muskelfunktion bei und hilft, unschöne Wadenkrämpfe zu lindern, die viele Schwangere nachts quälen.

Warum benötigt man Magnesium während der Schwangerschaft

  • Regulierung des Hormonhaushalts: Während der Schwangerschaft spielen Hormone eine große Rolle bei den zahlreichen körperlichen Veränderungen. Magnesium hilft dabei, deinen Hormonhaushalt im Gleichgewicht zu halten.
  • Muskelfunktion und Wadenkrämpfe: Magnesium unterstützt die normale Funktion der Muskeln und ist daher besonders wichtig, wenn du unter nächtlichen Wadenkrämpfen leidest – ein häufiges Problem in der Schwangerschaft.
  • Nervenbahnen und Muskeln: Der Mineralstoff trägt zur Reizweiterleitung innerhalb der Nerven- und Muskelzellen bei und sorgt dafür, dass alles gut funktioniert – von der Muskulatur bis hin zu den Nervenbahnen, die für die Bewegung und Wahrnehmung verantwortlich sind.
  • Knochengesundheit: Magnesium stabilisiert deine Knochen, was besonders wichtig ist, da sich dein Körper während der Schwangerschaft verändert und dein Baby ebenfalls Mineralstoffe für den Aufbau seiner eigenen Knochen benötigt.

Dein Baby ist auf Magnesium angewiesen, damit sich seine Muskeln, Knochen und Nervenbahnen richtig entwickeln können. Ein ausreichender Magnesiumspiegel sorgt also nicht nur für dein Wohlbefinden, sondern auch für die gesunde Entwicklung deines Babys.

 

Wie viel Magnesium braucht man in der Schwangerschaft?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Schwangeren ab 19 Jahren eine tägliche Menge von 310 Milligramm Magnesium. Zum Vergleich: Das sind nur 10 Milligramm mehr als der Bedarf von nicht schwangeren Frauen zwischen 25 und 51 Jahren. Dieser leichte Mehrbedarf lässt sich in der Regel durch eine ausgewogene Ernährung problemlos decken, weshalb eine zusätzlichen Einnahme von mit Magnesium-Präperaten – wie bei anderen Nährstoffen wie Folsäure oder Jod – nicht notwendig ist.

Tipp: Wenn du stillst, ist der Magnesiumbedarf sogar noch etwas höher: Die DGE empfiehlt eine tägliche Menge von 390 Milligramm. 

Welche Lebensmittel sind reich an Magnesium?

Du musst nicht unbedingt zu teuren Magnesiumpräparaten greifen, um deinen Bedarf zu decken. Magnesiumhaltige Lebensmittel sind vielseitig und lecker – und du kannst sie problemlos in deinen Speiseplan integrieren. Hier sind einige magnesiumreiche Lebensmittel, die dir helfen, genug von diesem wichtigen Mineralstoff zu bekommen:

  • Nüsse und Samen (z. B. Mandeln, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne)
  • Vollkornprodukte (wie Haferflocken, Vollkornbrot, Quinoa)
  • Grünes Blattgemüse (z. B. Spinat, Mangold, Feldsalat)
  • Hülsenfrüchte (z. B. Linsen, Bohnen, Kichererbsen)
  • Bananen (eine leckere und praktische Magnesiumquelle)

Mit diesen Lebensmitteln kannst du sicherstellen, dass du genügend Magnesium aufnimmst – ganz ohne Tabletten.

Magnesium bei Schwangerschaftsbeschwerden: Linderung durch den Mineralstoff

Viele Schwangere berichten von lästigen Schwangerschaftsbeschwerden wie Wadenkrämpfen, die vor allem nachts auftreten und den Schlaf stören. Magnesium kann hier tatsächlich eine Erleichterung bringen, da Wadenkrämpfe oft durch einen Magnesiummangel verursacht werden. Doch auch bei anderen Beschwerden, wie Verstopfung, die in der Schwangerschaft ebenfalls häufig vorkommt, kann Magnesium hilfreich sein. Es entspannt die Darmmuskulatur und fördert eine bessere Verdauung.

Auch bei leichten Blutungen zu Beginn der Schwangerschaft kann Magnesium helfen, die Muskulatur der Gebärmutter zu beruhigen und die Blutungen zu lindern. In manchen Fällen wird Magnesium auch bei Übelkeit verschrieben, da es eine beruhigende Wirkung auf den Körper hat.

Magnesiummangel erkennen

Ein Magnesiummangel ist nicht immer leicht zu erkennen, da die Symptome schleichend auftreten können. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die auf einen Mangel hinweisen können:

  • Muskelkrämpfe oder Muskelzucken
  • Reizbarkeit oder Stressanfälligkeit
  • Schwindel oder Antriebslosigkeit
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen

Wenn du eines dieser Symptome bemerkst, könnte ein Magnesiummangel vorliegen – vor allem, wenn du während der Schwangerschaft häufig unter diesen Beschwerden leidest.

Fazit: Achte auf deinen Nährstoffhaushalt!

Sowohl Eisen als auch Magnesium sind essentielle Nährstoffe, die in der Schwangerschaft eine besonders wichtige Rolle spielen – nicht nur für deine Gesundheit, sondern auch für die Entwicklung deines Babys. Mit einer ausgewogenen Ernährung kannst du deinen Bedarf an beiden Mineralstoffen meist problemlos decken. Falls ein Mangel festgestellt wird, ist es wichtig, diesen frühzeitig zu behandeln, um Komplikationen zu vermeiden.

Achte auf die Signale deines Körpers, lass regelmäßig deine Blutwerte kontrollieren und integriere eisen- und magnesiumreiche Lebensmittel in deinen Speiseplan. So kannst du sicherstellen, dass du und dein Baby bestens versorgt seid. Und wenn du Fragen hast oder dich mit anderen Schwangeren austauschen möchtest, sprich deine hebamme an und nutze die Möglichkeit eines für dich kostenlosen Geburtsvorbereitungskurses der BERGISCHEN KRANKENKASSE.

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