Schwangerschaftsdiabetes

So kommst du trotzdem gut durch die Schwangerschaft

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Die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes löst bei vielen werdenden Müttern erst mal Ängste und Sorgen aus. Gedanken wie „Komme ich noch gesund durch die Schwangerschaft?“ oder „Hat das Baby langfristige Folgen zu befürchten?“ sind ganz normal. In diesem Blogartikel der BERGISCHEN KRANKENKASSE erklären wir dir, was Schwangerschaftsdiabetes wirklich bedeutet, wie er diagnostiziert wird und vor allem, wie du ihn ganz gut in den Griff bekommen kannst. Du wirst sehen: Mit der richtigen Information und Unterstützung klappt das schon.

von Tessa Stolzenberg

Schwangerschaftsdiabetes – was du wissen solltest

Schwangerschaftsdiabetes – oder auch Gestationsdiabetes – ist eine Erkrankung, die viele Schwangere betrifft. Etwa 5 – 10 Prozent aller Schwangeren sind in Deutschland davon betroffen. Aber keine Sorge, in den meisten Fällen ist der Schwangerschaftsdiabetes gut behandelbar und führt nicht zu langfristigen gesundheitlichen Problemen.

Was genau ist Schwangerschaftsdiabetes?

Bei Schwangerschaftsdiabetes handelt es sich um eine Störung des Blutzuckerstoffwechsels, die erstmalig in der Schwangerschaft auftritt. Während der Schwangerschaft verändert sich dein Hormonhaushalt, was die Art und Weise beeinflusst, wie dein Körper Zucker aus dem Blut in die Zellen transportiert. Diese „Insulinresistenz“ kann dazu führen, dass dein Blutzucker in bestimmten Fällen ansteigt. Nach der Geburt normalisieren sich die Werte oft wieder. Ein Schwangerschaftsdiabetes bedeutet also nicht, dass du für den Rest deines Lebens Diabetes hast.

Symptome – was du beachten solltest

Das Tückische am Schwangerschaftsdiabetes: Viele Frauen haben keine Symptome. Erst wenn der Blutzuckerwert sehr hoch steigt, können Anzeichen wie starker Durst, Müdigkeit oder häufiger Harndrang auftreten – die oft mit normalen Schwangerschaftsbeschwerden verwechselt werden. Daher ist es umso wichtiger, zum richtigen Zeitpunkt deinen Blutzuckerspiegel zu testen.

Warum solltest du einen Zuckertest machen?

Zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche bekommst du einen sogenannten Zuckertest angeboten – den Glukosetoleranztest. Dieser Test misst, wie dein Körper auf eine bestimmte Menge Zucker reagiert und hilft, Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig zu erkennen. Der Test besteht aus zwei Teilen: Zuerst bekommst du eine Zuckerlösung, die du trinken musst. Danach wird dein Blutzuckerwert gemessen. Wenn der Wert erhöht ist, folgt ein etwas aufwendigerer Test, bei dem du nüchtern bist. Die gute Nachricht: Die Kosten für den Test übernehmen die Krankenkassen.

Was erhöht das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes?

Nicht jede Schwangere entwickelt Schwangerschaftsdiabetes. Aber es gibt einige Faktoren, die das Risiko erhöhen, darunter:

  • Übergewicht
  • Eine frühere Schwangerschaft mit Schwangerschaftsdiabetes
  • Ein Alter über 35 Jahren
  • Eine familiäre Vorbelastung mit Diabetes

Wenn zu einer dieser Risikogruppen gehörst, solltest du besonders auf deinen Blutzucker achten.

Wie wird Schwangerschaftsdiabetes behandelt?

Schwangerschaftsdiabetes lässt sich in vielen Fällen durch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung gut in den Griff bekommen. Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung ist besonders wichtig. Dein Arzt oder deine Ärztin kann dir einen Ernährungsplan erstellen und dir zeigen, wie du deinen Blutzucker regelmäßig misst. Nur wenn das wirklich notwendig ist, wird dir auch Insulin verabreicht.

Mögliche Folgen – das solltest du wissen

Für die meisten Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes verläuft die Schwangerschaft ohne größere Komplikationen. Ein erhöhter Blutzucker kann jedoch das Risiko für einige Komplikationen in Schwangerschaft und Geburt erhöhen, zum Beispiel:

  • Präeklampsie: Diese Schwangerschaftskomplikation macht sich durch Bluthochdruck und Eiweißausscheidungen im Urin bemerkbar. Weitere Symptome sind zum Beispiel Kopfschmerzen und Sehstörungen, Wassereinlagerungen und weitere. Ohne Behandlung kann sie sowohl für dich als auch für dein Kind gefährlich sein. Daher solltest du bei diesen Anzeichen oder anderen Symptomen deine Ärztin oder deinen Arzt kontaktieren.
  • Großes Baby: Ein erhöhter Blutzuckerspiegel führt zu einer verstärkten Glukoseaufnahme des Babys, was zu übermäßigem Wachstum führt (Makrosomie). Das wiederum erhöht das Risiko für Komplikationen bei der Geburt.
  • Überproduktion von Fruchtwasser: Zudem kann ein erhöhter Blutzuckerspiegel zu einer Überproduktion von Fruchtwasser führen, was die Schwangerschaft erschweren und das Risiko von Frühgeburten erhöhen kann. 
  • Kaiserschnitt: Da das Baby möglicherweise größer als gewöhnlich ist, steigt das Risiko für einen Kaiserschnitt.

Bei den meisten Frauen verschwindet der Schwangerschaftsdiabetes nach der Geburt einfach wieder. Behalte das Thema Zucker trotzdem im Blick:  Etwa 30–50 Prozent der Frauen, die Schwangerschaftsdiabetes hatten, entwickeln innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Typ-2-Diabetes.

Vorbeugung und Ausblick

Ein gesunder Lebensstil ist der Schlüssel, um Schwangerschaftsdiabetes vorzubeugen. Achte auf eine ausgewogene Ernährung und bleib in Bewegung – auch während der Schwangerschaft. Falls du übergewichtig bist, ist es ratsam, bereits vor der Schwangerschaft auf dein Gewicht zu achten. Auch eine lange Stillzeit kann helfen, das Risiko für Typ-2-Diabetes zu senken.

Nach der Geburt verschwindet der Schwangerschaftsdiabetes in der Regel, aber es ist wichtig, den Blutzucker weiterhin regelmäßig zu kontrollieren, um das Risiko für langfristige Erkrankungen zu senken.

Fazit

Schwangerschaftsdiabetes ist in den meisten Fällen eine gut kontrollierbare Erkrankung. Mit der richtigen Ernährung, regelmäßiger Bewegung und unter Umständen auch Insulin lässt sich die Erkrankung in den Griff bekommen. Eine frühe Diagnose ist entscheidend für eine unkomplizierte Schwangerschaft. Nutze daher das Angebot des kostenlosen Glukosetests zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche.

Bleib gesund und nimm dir Zeit, auf deinen Körper zu hören – du und dein Baby werdet es dir danken.

 

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