Sommer, Sonne, Sonnenmilch

Worauf musst du achten?

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Die Sonne strahlt und wir gleich mit! Eincremen ist da ja Ehrensache. Aber Moment mal, was ist denn mit den Resten aus dem letzten Jahr: Sind die wirklich krebserregend? Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Sonnencreme und Sonnenmilch? Tessa Stolzenberg hat für dich recherchiert, was du über Sonnenschutz wissen musst – und ein paar überraschende Fakten ausgegraben!

Wie schützen Sonnenschutzmittel vor UV-Strahlung?

Sonnencreme ist kein Wundermittel, aber sie hilft, deine Haut vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen.

Darin stecken UV-Filter, also Schutzmechanismen gegen ultraviolette Strahlung:

  • Chemische Filter nehmen die Strahlung auf und wandeln sie in Wärme um – machen sie also weniger schädlich.
  • Mineralische Filter werfen das Sonnenlicht einfach wie kleine Spiegel zurück.

Beide schützen – nur auf unterschiedliche Weise.

Wichtig zu wissen:
Sonnencreme verhindert keinen Sonnenbrand für immer, sie verzögert ihn nur. Und: Auch wenn du keinen Sonnenbrand bekommst, kann UV-Strahlung trotzdem der Haut langfristig schaden. Guter Schutz hilft aber dabei, vorzeitige Hautalterung und sogar manche Hautkrebsarten zu verhindern.

Was bedeutet der Lichtschutzfaktor (LSF)?

Der Lichtschutzfaktor (LSF) ist der Schutz vor UV-B-Strahlung. Er gibt an, wie viel länger du dich mit Sonnencreme unbeschadet der Sonne aussetzen kannst. Hier ein einfaches Beispiel:

Stell dir vor, du kannst ohne Sonnenschutz 10 Minuten in der Sonne bleiben, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Das nennt man deine Eigenschutzzeit. Wenn du nun eine Sonnencreme mit LSF 30 verwendest, ist die Dauer dreißig Mal so lang. Du kannst also theoretisch 10 Minuten * 30 = 300 Minuten (5 Stunden) in der Sonne bleiben.

Aber Vorsicht! Der LSF sagt nicht, dass du die ganze Zeit ohne Probleme in der Sonne bleiben kannst. Selbst Sonnenschutzmittel mit hohem LSF bieten keinen vollständigen Schutz! Du solltest die theoretische Schutzzeit nur zu maximal 60 Prozent ausschöpfen.

Wieviel Sonnencreme ist nötig?

Es klingt verrückt, aber viele tragen zu wenig Sonnencreme auf. Der LSF wird nämlich nur dann erreicht, wenn du etwa 2 Milligramm pro Quadratzentimeter Haut verwendest – das sind bei einem Erwachsenen etwa vier gehäufte Esslöffel für den ganzen Körper.

Wichtiger Tipp: Weniger Creme oder das Abwaschen beim Schwitzen oder Schwimmen reduziert den Schutz. Also immer regelmäßig nachcremen, mindestens alle 2 Stunden und nach dem Baden.

Welches Sonnenschutzmittel ist das Richtige für dich?

So gehst du richtig mit der Sonne um:

LSF 30 oder mehr: Nimm am besten immer mindestens Lichtschutzfaktor 30. Wenn du in die Berge fährst oder im Süden Urlaub machst, ist LSF 50+ die bessere Wahl. Auch Kinder und Menschen mit empfindlicher Haut sollten zu einem hohen Schutz greifen.

UV-A-Schutz nicht vergessen: Auf der Packung sollte stehen, dass das Produkt auch vor UV-A-Strahlen schützt – das ist wichtig für die Hautalterung und den Langzeitschutz.

Gut verträglich: Wenn du empfindlich auf bestimmte Stoffe reagierst, schau dir vorher die Inhaltsstoffe an und such dir eine Sonnenpflege mit möglichst wenigen Zusatzstoffen.

Rechtzeitig auftragen: Am besten cremst du dich schon 20 bis 30 Minuten bevor du in die Sonne gehst ein.

Regelmäßig nachcremen: Alle zwei Stunden nachcremen – besonders nach dem Schwimmen oder Abtrocknen.

Mittagssonne meiden: Zwischen 12 und 15 Uhr ist die Sonne am stärksten. Such dir in der Zeit lieber ein schattiges Plätzchen.

Sonnencreme, -öl oder -milch?

Creme oder Öl, was ist besser und wo liegen die Unterschiede? Hier kommt der schnelle Überblick:

Sonnencreme

Sonnencreme ist eher dick und reichhaltig – sie fühlt sich etwas schwerer an, dafür schützt sie super. Besonders gut ist sie für trockene Haut oder empfindliche Stellen wie Gesicht oder Schultern. Und wenn du zu Sonnenbrand neigst oder einen sehr hohen Schutz brauchst (Stichwort LSF 50+), liegst du hiermit genau richtig.

Gut zu wissen: Sonnencreme legt sich wie eine Schutzschicht auf die Haut und hält die UV-Filter dort, wo sie gebraucht werden.

Sonnenöl

Sonnenöle haben oft einen niedrigen Lichtschutzfaktor und versprechen vor allem schnelle Bräune. Ein Öl mit niedrigem oder gar keinem Schutzfaktor verstärkt die schädliche Wirkung der Sonnenstrahlen: Es lässt die UV-Strahlen tiefer eindringen, fördert Sonnenbrand und Hautschäden, und auch das Hautkrebsrisiko steigt.
Sonnenöl mit hohem Schutzfaktor dagegen ist einer Sonnencreme oder -milch ebenbürtig. Der ölige Film kann aber unangenehm auf der Haut sein, die Poren verstopfen und auch schädlich für die Umwelt sein, zum Beispiel in den empfindlichen Korallenriffen.

Sonnenmilch

Sonnenmilch ist der perfekte Mittelweg: leichter als Creme, weniger fettig als Öl, lässt sich easy verteilen und zieht schnell ein. Ideal für den ganzen Körper – vor allem, wenn du normale bis leicht fettige Haut hast oder einfach nicht lange cremen willst. Sonnenmilch ist oft die beste Wahl, wenn du viel unterwegs bist oder Kinder eincremen musst – schnell, effektiv und unkompliziert.

Fun Fact:  Sonnenmilch-Duft ist eine typische Kindheitserinnerung. Studien zeigen, dass der Geruch bei vielen Menschen die Gehirnregion für Emotion und Erinnerung aktiviert. Sonnenmilch riecht einfach nach den herrlich langen Schulferien – auch mitten im Büro.

Kann ich meine Sonnencreme vom Vorjahr noch benutzen?

Viele fragen sich: Kann ich die Sonnencreme vom letzten Sommer nochmal verwenden? Die Antwort ist: Das kommt darauf an!

Sonnencreme hat ein Verfallsdatum, auf das du unbedingt achten solltest. Nach diesem Datum können die Inhaltsstoffe weniger wirksam werden – das bedeutet, dein Schutz vor Sonne ist nicht mehr sicher. Studien zeigen, dass die Filterstoffe mit der Zeit abbauen und die Creme dann nicht mehr so gut vor Sonnenbrand schützt.

Hinzu kommt, dass manche Sonnenschutzmittel Octocrylen enthalten. Das ist ein chemischer UV-Filter, der sich mit der Zeit in Benzophenon umwandeln kann. Studien lassen vermuten, dass Benzophenon krebserregend sein könnte. Enthält deine Sonnencreme Octocrylen, solltest du sie nach Ablauf des Verfallsdatums – meistens nach 12 Monaten – auf jeden Fall wegwerfen.

Wenn deine Creme noch nicht abgelaufen ist und du sie richtig gelagert hast (kühl, dunkel und fest verschlossen), kannst du sie wahrscheinlich noch benutzen. Für alle Sonnenschutzmittel gilt aber: Sind sie über das Haltbarkeitsdatum hinaus, solltest du besser eine neue Sonnencreme holen – für deine Haut ist das sicherer.

Also: Immer checken, ob deine Sonnencreme noch brauchbar ist – so bist du gut geschützt und kannst den Sommer sorgenfrei genießen!

So schützt du dein Tattoo vor der Sonne

Tattoos sehen super aus – aber Sonne kann ihnen echt zusetzen! UV-Strahlen lassen die Farben schnell verblassen und können deine Haut schädigen.

Darum ist es wichtig, dein Tattoo gut zu schützen. Wie? Ganz einfach:

  • Sonnencreme mit hohem Schutz – am besten LSF 30 oder mehr! Damit blockst du die UV-A- und UV-B-Strahlen ab, die deine Tattoo-Farben ausbleichen lassen.
  • Klamotten helfen auch – zieh ein Shirt drüber oder nutz spezielle Tattoo-Schutzfolien, wenn du viel in der Sonne bist.
  • Und ganz wichtig: Versuch auch in diesem Fall, die starke Mittagssonne zwischen 12 und 15 Uhr zu meiden. Da ist die Sonne am intensivsten.

Sonne und Schwangerschaft – so passt du gut auf dich und dein Baby auf

Schwanger und Sonne genießen? Klar, frische Luft und Vitamin D sind super! Aber Achtung: Deine Haut ist jetzt oft viel empfindlicher. Viele Schwangere bekommen dunkle Flecken im Gesicht – das nennt man „Melasma“. Und die Sonne kann die Flecken noch schlimmer machen.

Außerdem: Sonnenbrand tut echt weh und kann in der Schwangerschaft noch unangenehmer sein. Überhitzung solltest du auch vermeiden, denn die kann für dich und dein Baby richtig gefährlich werden – zum Beispiel kann sie das Risiko für Frühgeburten erhöhen. Vitamin D brauchst du natürlich trotzdem, das ist wichtig für Knochen und Co. Aber am besten holst du dir das in Maßen – mit Sonnenschutz und nicht in der prallen Mittagssonne.

Unser Tipp: Immer eincremen mit LSF 30 oder mehr, ein lockeres Shirt anziehen und Hut auf. Und wenn die Sonne zwischen 12 und 15 Uhr richtig brennt, such dir lieber den Schatten. So bleibst du gesund und dein Baby sicher – und ihr könnt die Sonne trotzdem genießen!

Sonnenschutz bei Kindern

Worauf Eltern achten sollten

Kinderhaut hat noch keinen vollständigen Eigenschutz gegen die Sonne. Daher ist sie ganz besonders empfindlich und braucht extra Schutz. Die Haut ist dünner, lässt mehr UV-Strahlen durch und produziert weniger schützendes Melanin. Außerdem fehlt bei Kindern noch die sogenannte „Lichtschwiele“. Das ist eine natürliche, verdickte Schutzschicht, die sich bei Erwachsenen durch häufige Sonneneinwirkung bildet. Bei Kindern ist diese noch nicht ausgereift. Studien zeigen, dass Kinderhaut bei gleicher Sonneneinstrahlung mehr DNA-Schäden bekommt als Erwachsenenhaut. Diese Schäden erhöhen das Risiko für Hautkrebs im späteren Leben.

Deshalb ist bei Kindern ein guter Schutz gegen Sonnenstrahlung absolut unverzichtbar. Kleine Kinder solltest du möglichst gar nicht der prallen Sonne aussetzen. Sonnensegel im Garten oder eine Strandmuschel sorgen für Schatten. Lange UV-Kleidung und ein Sonnenhut bieten ebenfalls guten Schutz – auch beim Herumrennen. Eine Kopfbedeckung schützt zusätzlich vor einem Sonnenstich – trotzdem: Achte darauf, dass das Kind nicht überhitzt! Ganz wichtig ist außerdem ausreichendes Trinken.

Was hilft, um Kinderhaut zu schützen?

  • Mittags die Sonne meiden: Zwischen 11 und 15 Uhr ist die UV-Strahlung am stärksten.
  • Schatten ist immer besser: Kinder sollten möglichst im Schatten spielen.
  • Schützende Kleidung tragen: Am besten langärmlig, dicht gewebt und mit UV-Schutz.
  • Den Kopf bedecken: Sonnenhut oder Cappi schützen gegen Sonnenstrahlung und vor einem Sonnenstich.
  • Sonnencreme richtig anwenden: Auf unbedeckte Stellen Sonnenschutz mit mindestens LSF 30, bei starker Sonnenstrahlung oder am Meer besser LSF 50+, großzügig auftragen – und regelmäßig nachcremen, vor allem nach dem Baden oder Schwitzen.
  • Selber eincremen oder nicht? Kinder können üben, sich alleine einzucremen. Dadurch verinnerlichen sie, wie wichtig Sonnenschutz ist. Sie vergessen jedoch oft Stellen oder tragen viel zu wenig auf. Deswegen sollte immer ein Erwachsener aufpassen und nochmal nachcremen. Manche Sonnencremes sind eingefärbt oder sehr dickflüssig: Da sieht man besonders gut, wo noch etwas fehlt.
  • Sonnenbrille nicht vergessen: Kinderaugen sind besonders empfindlich – eine Sonnenbrille mit UV-Filter schützt auch hier.

Wann ist man besonders empfindlich gegen Sonne?

Manche Lebensphasen und Situationen machen uns besonders empfindlich gegen Sonne. Hier die wichtigsten Punkte:

Schwangerschaft:
In der Schwangerschaft verändern sich die Hormone stark, und das macht die Haut und den Körper empfindlicher. Die Haut reagiert schneller auf Sonne und braucht mehr Schutz.

Kinder:
Kinderhaut hat noch keinen guten Eigenschutz gegen Sonne. Deshalb ist guter Sonnenschutz für Kinder besonders wichtig.

Ältere Menschen:
Die Haut älterer Menschen ist dünner und produziert oft weniger Melamin. Dadurch ist sie nicht so gut gegen Sonne geschützt.

Chronische Krankheiten:
Wer zum Beispiel Probleme mit Leber, Niere oder bereits andere Hautprobleme hat, ist oft auch empfindlicher gegen Sonnenstrahlung.

Medikamente:
Manche Medikamente machen die Haut empfindlicher gegenüber Sonne – man nennt das Photosensibilität. Typische Beispiele sind bestimmte Antibiotika, Schmerzmittel oder Psychopharmaka. Dann kann es schneller zu Sonnenbrand oder allergischen Reaktionen kommen.

Quellen

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