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GASTBEITRAG von Johannes Weiß (PYRA MEDI GmbH)
Bauchschmerzen nach dem Frühstück, ein aufgeblähter Bauch nach dem Abendessen oder immer wieder Durchfall ohne erkennbaren Grund – könnte dahinter eine Nahrungsmittelunverträglichkeit stecken? Viele Menschen leiden unter Verdauungsbeschwerden, Müdigkeit oder Kopfschmerzen, ohne genau zu wissen, woher sie kommen. Doch wie erkennt man, ob eine Unverträglichkeit die Ursache ist?
Jeder hat mal einen schweren Magen nach dem Essen – sei es nach einem sehr fettigen Essen oder nach einer ungewohnten Mahlzeit. Doch während solche Beschwerden als Ausnahme auftreten und schnell wieder verschwinden, treten Unverträglichkeits-Reaktionen regelmäßig und meist nach bestimmten Lebensmitteln auf. Der Körper kann bestimmte Nahrungsmittelbestandteile nicht richtig verarbeiten, was nach deren Verzehr zu unangenehmen Beschwerden führt.
Die häufigsten Beschwerden von Nahrungsmittelintoleranzen betreffen den Magen-Darm-Trakt. Wenn bestimmte Nahrungsbestandteile nicht richtig verarbeitet werden können, gelangen sie unverdaut in den Dickdarm. Da werden sie von den dort angesiedelten Darmbakterien fermentiert, wodurch Verdauungsgase und organische Säuren entstehen. Dies führt bei den Betroffenen meist zu Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Blähbauch, Völlegefühl und Übelkeit.
Einige Intoleranzen können dazu führen, dass der Darm vermehrt Wasser zurückhält und die Darmbewegung verlangsamt wird. Aus diesem Grund kann es bei einigen Betroffenen vereinzelt zu Verstopfung kommen. Auch Sodbrennen ist ein Symptom, das gelegentlich auftreten kann, wenn infolge einer Unverträglichkeit übermäßig Magensäure gebildet wird, welche durch vermehrte Gasbildung nach oben gedrückt wird.
Neben den typischen Magen-Darm-Beschwerden können Intoleranzen auch weniger spezifische Symptome hervorrufen, die oft nicht sofort mit der Ernährung in Verbindung gebracht werden. So kann es beispielsweise zu Mundgeruch kommen, wenn die im Dickdarm freigesetzten Gase über die Atemluft abgegeben werden. Bei einigen Betroffenen treten Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Konzentrationsprobleme auf, wobei die genauen Mechanismen, wie diese entstehen, noch nicht vollständig geklärt sind. Auch depressive Verstimmungen können durch Intoleranzen verursacht werden. So führt beispielsweise eine Fruktosemalabsorption dazu, dass die Aufnahme der Aminosäure Tryptophan gestört ist, welche notwendig ist, um den Neurotransmitter Serotonin (umgangssprachlich auch als „Glückshormon“ bekannt) zu bilden.
Ein großes Problem: Die Symptome treten nicht immer sofort auf. So hängt die Dauer bis zum Auftreten von Beschwerden von verschiedenen Faktoren ab – insbesondere davon, wie lange die Nahrung im Magen und Darm verbleibt. Werden die unverträglichen Lebensmittel zum Beispiel im Rahmen einer insgesamt fett- und proteinreichen Mahlzeit gegessen, sind die Magenverweildauer und die Darmpassagezeit erhöht, was zu einem späteren Auftreten von Symptomen führen kann. Auch die Konsistenz eines Lebensmittels spielt dabei eine Rolle. So wird ein flüssiger Smoothie aufgrund der bereits erfolgten mechanischen Zerkleinerung beispielsweise schneller verdaut als Obst im Ganzen. Dazu kommt, dass die Verdauungsgeschwindigkeit von Mensch zu Mensch individuell variiert. Auch Faktoren wie Darmflora, Stresslevel oder Sport beeinflussen, wann Beschwerden auftreten. Zudem sind die Symptome oft unspezifisch – Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und Müdigkeit können viele Ursachen haben. All das macht es schwer, einen direkten Zusammenhang zwischen einem bestimmten Lebensmittelbestandteil und den auftretenden Symptomen zu erkennen.
Wenn du wiederholt unter Beschwerden leidest, die du nicht direkt einer bestimmten Ursache zuordnen kannst, ist es wichtig, systematisch nach möglichen Auslösern zu suchen. Dabei hilft in erster Linie das Führen eines Ernährungs- und Symptomtagebuchs. Durch das kontinuierliche Notieren deiner Mahlzeiten und Symptome lassen sich leichter Zusammenhänge erkennen. Besonders wichtig ist dabei die Dokumentation, was wann in welcher Menge gegessen wurde und welche Beschwerden wann in welcher Intensität aufgetreten sind.
Genau hier setzt auch unsere App viatolea an, die kostenfrei für Versicherte der BERGISCHEN verfügbar ist. In der App steht dir ein digitales Ernährungs- und Symptomtagebuch bereit, in dem du bequem deine Mahlzeiten und Beschwerden dokumentieren kannst, ohne mühsam Listen zu führen. Ein intelligenter Algorithmus wertet deine Einträge aus und erkennt deine individuelle Unverträglichkeit. Anschließend begleitet dich unser zertifiziertes Medizinprodukt im Rahmen eines 10-Wochen-Programms auf deinem Weg zu einer verträglichen Ernährung und unterstützt dich dabei, deine Ernährung so anzupassen, damit Essen wieder zum Genuss wird.