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Die Frühlingssonne scheint, die Vögel zwitschern und voller Energie willst du eine Runde laufen gehen. Doch da macht dir deine Pollen-Allergie einen Strich durch die Rechnung. Triefende Nase, angeschwollene Augen und Atembeschwerden. Das wird wohl nichts mit dem Joggen… oder?
In diesem Blogartikel klären wir dich auf: Wie kann ich am besten mit einer Allergie Sport machen und was sollte ich vermeiden? Wie wirkt sich Heuschnupfen auf meinen Lauf aus? Diese und viele weitere Fragen werden wir dir beantworten.
von Tessa Stolzenberg
Eine Pollenallergie kann einem ganz schön zu schaffen machen. Diese Nase läuft und kitzelt, das Atmen fällt schwer und die Augen jucken und tränen. Wenn du dich im Frühling oder Sommer ständig erkältet fühlst, kann also ein Heuschnupfen dahinterstecken. Der kann übrigens schon bei kleinen Kindern auftreten, sich aber auch erst im Erwachsenenalter entwickeln.
Die genauen Ursachen für Allergien wie Heuschnupfen sind noch nicht ganz klar – da spielt einiges zusammen. Fachleute gehen davon aus, dass es ein Mix ist: Gene, Umwelt und wie man lebt, zum Beispiel was man isst oder wie man sich bewegt. Und ja, auch die Hormone mischen da mit. Es gibt Studien, die zeigen: Frauen mit unregelmäßiger Periode haben öfter mit Heuschnupfen oder Asthma zu tun als Frauen mit regelmäßigem Zyklus. Deshalb vermuten Forscher, dass das Hormon Östrogen eine Rolle spielt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät: Wer Heuschnupfen hat, sollte über eine spezifische Immuntherapie nachdenken – viele kennen das auch als Hyposensibilisierung. Die Idee dahinter: Der Körper wird langsam an die Pollen gewöhnt, indem er sie in winzigen Mengen zugeführt bekommt – zum Beispiel als Tropfen oder Spritze. So lernt das Immunsystem: „Hey, die sind gar nicht gefährlich.“
Das kann ziemlich gut helfen: Bei etwa vier von fünf Betroffenen wirkt es. Aber das geht nicht über Nacht. So eine Behandlung dauert oft mehrere Jahre, und sie funktioniert auch nicht immer, vor allem dann nicht, wenn man gleich auf mehrere Dinge allergisch reagiert (z. B. Kreuzallergien). In solchen Fällen können auch andere Wege oder ergänzende Therapien sinnvoll sein.
Viele denken, dass Sport mit Heuschnupfen problematisch ist, weil Atmung und Kreislauf bei Bewegung aktiver sind. Aber das ist nur ein Problem, wenn du durch die verstopfte Nase nur noch durch den Mund atmen kannst oder versuchst, bei den allergischen Symptomen Höchstleistungen zu bringen. Wenn du locker joggst, bewusst durch die Nase atmest und dein Tempo langsam steigerst, kann Sport sogar gut gegen die Beschwerden helfen.
Wenn die Pollen fliegen, ist es sinnvoll, auf Ausdauersport zu setzen. Hier ein paar Sportarten, die sich gut mit Heuschnupfen vereinbaren lassen:
Diese Sportarten sind super, weil sie den Körper gleichmäßig fordern und du deine Atmung besser kontrollieren kannst. Wenn du regelmäßig Ausdauersport machst, stärkst du deine Atmung, und der Körper nimmt mehr Sauerstoff auf.
Auch wenn du beim Sport auf Leistung aus bist, solltest du dein Training nach den Pollenflugzeiten und deren Intensität ausrichten statt nach deinem persönlichen Leistungspeak. Wenn die zu Beschwerden überhand nehmen, nimm dir besser mal einen oder zwei Tage Auszeit und vermeide Sport im Freien. Bei sehr intensiven Trainingseinheiten draußen ist es eine gute Option, vorher mit einem Arzt zu sprechen.
Dr. med. Tim Heinz ist Mannschaftsarzt des Wuppertaler Sportvereins (WSV).
Herr Dr. Heinz, was macht ein Fußballprofi mit Rasenallergie? „Eine Rasenallergie, also Heuschnupfen, ist für die Profis natürlich Berufsrisiko. Als erste Maßnahme empfehle ich, den Hautkontakt zum Rasen zu verringern: Lange Kleidung oder spezielle Cremes können helfen – und natürlich das Training auf Kunstrasen, sofern möglich. Gegen die Symptome helfen Fußballern Medikamente, die natürlich den Dopingregeln entsprechen müssen. Und langfristig kann eine Hyposensibilisierung helfen. Dabei wird der Körper langsam daran gewöhnt, die allergenen Stoffe zu tolerieren.“
Auch andere Asthma kann das Laufen erschweren. Ähnlich wie die Pollenallergie ist auch Asthma eine häufige Herausforderung für Sportler. Doch auch hier gilt: Laufen und Sport im Allgemeinen müssen nicht auf der Strecke bleiben. Mit der richtigen Herangehensweise und gezielten Trainingsmaßnahmen kannst du auch mit Asthma von den Vorteilen des Ausdauersports profitieren.
Asthma Bronchiale ist kein Grund, auf das Laufen zu verzichten. Ganz im Gegenteil: Ausdauersport wie Joggen stärkt das Lungenvolumen und reduziert das Risiko von Atemwegsinfektionen. Regelmäßiger Sport ist also auch für Asthmatiker sinnvoll, da er die Atemmuskeln stärkt, die Lungenfunktion verbessert und die Sauerstoffversorgung effizienter macht. Besonders gut für Asthmatiker geeignet sind Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren und Schwimmen, da sie eine gleichmäßige Belastung bieten.
Ein gezieltes Training kann die Schwelle für Atemnot erhöhen und die Lebensqualität verbessern. Achte aber darauf, dass das Training regelmäßig und gut geplant ist. Volles Auspowern solltest du vermeiden, und auch bei körperlicher Belastung ist es wichtig, dass sich deine Symptome nicht verschlechtern.
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Sport und Allergien müssen sich nicht ausschließen! Auch mit Pollenallergie kannst du dein Training genießen, solange du einige wichtige Dinge beachtest, wie das richtige Timing und die Wahl der passenden Sportart. Ausdauersport wie Laufen, Wandern oder Radfahren ist für Allergiker besonders gut geeignet, da er eine gleichmäßige Belastung bietet und du deine Atmung besser kontrollieren kannst. Und auch wenn du Asthma hast, spricht nichts gegen das Laufen – im Gegenteil! Regelmäßiger Ausdauersport hilft, die Lungenfunktion zu verbessern und das Risiko von Atemwegsinfektionen zu verringern. Es kommt vor allem darauf an, das Training richtig anzupassen und auf deinen Körper zu hören. Denke daran, bei intensiven Beschwerden oder für eine gezielte Therapie immer deinen Arzt zu konsultieren. So steht deinem Joggingerlebnis trotz Allergie nichts mehr im Wege!
Runner's World. (n.d.). Pollenallergie und Laufen: Was Sie wissen sollten. https://www.runnersworld.de/verletzungen-vorbeugung/pollen-allergie/
Allegra. (n.d.). Sport mit Allergie: Tipps für Allergiker. https://www.allegra.com/de-de/allergien-verstehen/tipps-fur-allergiker/sport-mit-allergie
Runner's World. (n.d.). Laufen mit Asthma: Was Sie beachten sollten. https://www.runnersworld.de/gesundheitstipps/laufen-mit-asthma/
Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP). (n.d.). Sport trotz Heuschnupfen — gesund oder schädlich? https://www.dgsp.de/seite/376555/sport-trotz-heuschnupfen-%E2%80%94-gesund-oder-sch%C3%A4dlich.html
Allergieinformationsdienst. (n.d.). Spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung): Wirksamkeit und Dauer. https://www.allergieinformationsdienst.de/therapie/spezifische-immuntherapie-hyposensibilisierung/wirksamkeit-und-dauer
Ärzte Zeitung. (2019, Dezember 19). Sport stabilisiert die Bronchien von Asthma-Patienten. https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Sport-stabilisiert-die-Bronchien-von-Asthma-Patienten-335174.html