Jugendlicher beim Gamen

Medienkompetenz

„Digital Native“ oder

„Digital Immigrant“?

Durch die stetige Digitalisierung weitet sich die Mediennutzung auf immer mehr Altersgruppen aus. An dieser Stelle gilt es grundlegend zwischen „Digital Natives“ und „Digital Immigrants“ zu unterscheiden. Marc Prensky, ein amerikanischer Autor und E-learning-Experte, definierte diese beiden Begriffe erstmalig 2001 in seinem Essay. Ganz einfach wiedergegeben sind seiner Meinung nach „Digital Natives“ all diejenigen, die mit digitalen Medien aufgewachsen sind. „Digital Immigrants“ hingegen sind diejenigen, die erst im Erwachsenenalter mit Medien in Kontakt kamen. Diese beiden Gruppen unterscheiden sich hauptsächlich hinsichtlich ihres selbstverständlichen und vertrauten Umgangs mit Medien. Dennoch ist es für beide Gruppen sehr wichtig, einen gesunden Umgang mit Medien zu erlernen beziehungsweise umzusetzen. An dieser Stelle kann die Medienkompetenz einen wichtigen Beitrag leisten.

Medienkompetenz als hilfreiche Fähigkeit

Der Begriff „Medienkompetenz“ wurde in den 1970er Jahren durch den Medienpädagogen und Erziehungswissenschaftler Dr. Dieter Baacke entwickelt. Er galt damals schon als Pionier in diesem Gebiet, da er früh die möglichen Folgen von Mediennutzung erkannte und für eine kompetente Mediennutzung als eine grundlegende Fertigkeit plädierte, die von Individuen erlernt werden kann. Vor allem die aktive Auseinandersetzung mit Medien sieht er als Grundlage für einen gesunden und positiven Umgang mit Medien an. Laut Baacke setzt sich der Begriff Medienkompetenz aus vier Kompetenzen zusammen: der Medienkunde, der Mediennutzung, der Mediengestaltung und der Medienkritik.

Inwiefern kann Ihnen nun Medienkompetenz weiterhelfen? Wichtig für Sie zu wissen ist, dass es das Konzept der Medienkompetenz gibt und an den vier verschiedenen Kompetenzen angesetzt werden kann, um den Umgang mit Medien zu verbessern und gesünder zu gestalten. Gerade in der heutigen Zeit und bei den „Digital Natives“ ist die Medienkritik eine Kompetenz, die gefördert werden sollte. Der Fachverband Medienabhängigkeit e.V. sieht die Förderung der Medienkompetenz als wichtiges präventives Mittel von ungesunder Mediennutzung an. Laut dem Verband wird es zu einer immer wichtigeren Entwicklungsaufgabe diese Kompetenz bei Heranwachsenden zu schulen sowie auch Erwachsene in ihrer Vorbildfunktion zu sensibilisieren und entsprechendes Fachwissen an die Hand zu geben.

Allgemeine Tipps im Umgang mit Medien

Prinzipiell können Sie im Umgang mit Medien ein paar grundlegende Tipps befolgen, um Ihren Medienumgang besser zu reflektieren und entsprechend anzupassen. Da im beruflichen Umfeld die Mediennutzung teilweise unumgänglich ist, gilt es besonders im privaten Umfeld einen kontrollierten Umgang mit Medien umzusetzen. Hierbei können Ihnen folgende Tipps helfen:

  1. Vereinbaren Sie für sich feste, medienfreie Zeiten.
     
  2. Legen Sie in diesen Zeiten beispielweise Ihr Handy in eine Schublade außerhalb des Blickfeldes.
     
  3. Setzen Sie sich konkrete Zeitbegrenzungen bei der täglichen Mediennutzung. Sie können als Unterstützungshilfe Ihre Mediennutzungszeit tracken.
     
  4. Schaffen Sie eine positive Medienumgebung. Beispiel: der Fernseher sollte nicht zur Hintergrundbeschallung dienen und die Mediennutzung im Schlafzimmer sollte vermieden werden, da sie einen negativen Einfluss auf Ihre Schlafqualität haben kann.
     
  5. Seien Sie ein Vorbild im Umgang mit Medien und tragen Sie ihre Tipps und Tricks weiter.
Junge beim Gamen

Klar ist dennoch, es existiert kein für jeden allgemeingültiges Konzept, welches besagt, ob der persönliche Medienkonsum gesund oder ungesund ist. Die negativen Auswirkungen der Mediennutzung und die Gefahr einer Mediensucht werden sicherlich von vielen individuellen Faktoren beeinflusst.  Die allgemeine Empfehlung von Frau Mortler einer gesunden „Online-Offline-Balance“ ist sicherlich eine gute subjektive Orientierungshilfe, die durch die allgemeinen Tipps im Umgang mit Medien ergänzt wird. Sie können diese Tipps für sich nutzen, um sich Ihren Umgang mit Medien zu machen und zu reflektieren. Wichtig ist, sich bewusste medienfreie Zeiten zu gönnen und in diesen Zeiten zur Ruhe zu kommen.

  • Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren: keine Bildschirmmedien nutzen
  • Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren: höchstens 30 Minuten täglich
  • Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren: höchstens 45 bis 60 Minuten täglich

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